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Dr. Ingo Resch - Hängt Profit an Profil und Erfolg daran, wie gefestigt wir in unserer Persönlichkeit dastehen?
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Selbstannahme entwickelt sich bereits im frühsten Kindesalter und wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Mit Sicherheit auch durch unsere Eltern. Der absolute Gegensatz zu einer gesunden Selbstannahme wäre natürlich die Resignation, die uns Menschen oft genug lähmt. Wir beginnen an uns selbst zu zweifeln, bis wir am Ende vielleicht einfach aufgeben. Bei Führungskräften, so betont Dr. Ingo Resch, führt es dann nicht selten zu einer Depression, aus der sie nur schwer wieder herausfinden. Oft versuchen Menschen dann durch einen besonderen Aktivismus über die eigentlichen Gefühlslagen hinwegzutäuschen, die oft von Hoffnungslosigkeit geprägt sind.
Der Weg aus einer solchen Depression liegt manchmal näher, als man denkt. Vielleicht ginge es nur darum, dass wir uns wieder als Menschen begreifen, die neue Kraft und Zuversicht schöpfen, wenn sie beginnen, vor Gott still zu werden, bis Selbstanklage und Zweifel zum Schweigen gebracht werden. Die Bibel lädt uns jedenfalls dazu ein, in solchen Phasen unseres Lebens, in denen wir uns innerlich wie abgestorben fühlen, unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott zu setzen: „Durch Stille sein und Hoffen werdet ihr stark“ (Jesaja 30,15).
Dieser Blickwechsel, von uns weg, hin zu Gott, war schon vielen Menschen das Mittel der Wahl, um aus einer Depression wieder herauszufinden. Die starke Ichbezogenheit, in der sich ein depressiver Mensch zumeist befindet, beruht oft auf einem „Wunsch-Ich“, das mit dem tatsächlichen „Ich“ nicht in Einklang zu bringen ist. Das ruft Frustration und Missstimmung hervor. Aber gerade als Führungspersönlichkeiten brauchen wir an Stelle einer „Ich-Schwäche“ neue „Ich-Stärke“, die jedoch nicht mit eingeredeter „Ich-Stärke“ oder gar Egoismus verwechselt werden darf. Es geht bei dieser Form der „Selbstannahme“ im Sinne einer neuen „Ich-Stärke“ vielmehr darum, dass wir zu einem Handeln und Denken gelangen, das sich nicht vom momentanen Erfolg abhängig macht und das auch wieder Vertrauen in sich und andere investiert.
Menschen können aber auch über besondere Aufgaben zu Persönlichkeiten heranwachsen. Jesus Christus kann uns ein Beispiel dafür sein. Als Sohn Gottes stellte nicht einfach Regeln auf, sondern kam, um sie uns vorzuleben. Regeln und Normen sind zwar notwendig, bevor sie in unserem Leben aber wirksam werden können, müssen sie zu einem Teil unserer Persönlichkeit geworden sein.  Wer kennt nicht den überaus erfolgreichen Film „Schindlers Liste“? Darin wird gezeigt, wie ein Unternehmer zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland 1200 Juden vor dem Tod in Konzentrationslagern bewahrt. Dafür war er bereit, Instanzen zu überschreiten und Gehorsam zu verweigern. Er handelte nicht in Abhängigkeit von den Mächtigen, sondern machte sich im Gegenteil die Bedürfnisse derer zu eigen, die hilflos waren und seine Macht dringend brauchten.
Die „Macht“ dieses Unternehmers gründete nicht auf seiner Stellung oder seiner Institutionen, sondern auf seiner Persönlichkeit, die sich aus seinem Gewissen herausbildete. Das Beispiel macht deutlich, dass unsere Taten, unser Handeln uns zu der Persönlichkeit formen, die wir letztlich sind. Dafür benötigen wir Gottes Weisheit. Wie aber können wir diese Weisheit bekommen? Indem wir auf die Worte Gottes hören, die er durch die Bibel zu uns spricht. Das Wort „hören“ findet sich 247 Mal in der Bibel. Wir sollen lernen zuzuhören. Das hilft uns dialogfähig zu werden - ein wesentliches Merkmal einer Persönlichkeit. Gute Führungskräfte müssen in der Lage sein, ein Gespräch mit Fragen und Zuhören zu führen und nicht bloß Monologe zu halten. Aber auch Menschen in den verschiedensten Positionen müssen zuhören können.
Ein weiteres Merkmal einer guten Führungspersönlichkeit ist Demut. Welcher Mensch verfügt über die Freiheit, wirklich demütig zu sein? Derjenige, der nicht an sich selbst gebunden ist, sondern frei ist von dem Begehren nach Profit, Ansehen und Genuss. Ein Mensch, der wirklich frei ist, der seinen Wert von Gott bekommt, ist in der Lage, demütig zu sein. Das bedeutet nicht, dass wir uns von anderen lenken oder gar beherrschen lassen. Nein, eine wirkliche Persönlichkeit ist sich seiner Macht und seiner Möglichkeiten bewusst, nutzt sie aber nicht aus, sondern dient mit dieser Macht und diesen Möglichkeiten zum Nutzen der ihm Anvertrauten.
Auch in diesem Bereich ist Jesus Christus ein großartiges Vorbild. Alles was Jesus tut, entspricht, so sagt er selbst, dem Willen des Vaters. Ihm hat sich Jesus stets untergeordnet. Was ist daraus geworden? Jesus ist heute die Person, die die Weltgeschichte, die Kunst und die Literatur, wie überhaupt alle Bereiche unseres Lebens sicher am stärksten beeinflusst – ob uns das bewusst ist oder auch nicht – es ist so – und das seit mehr als 2000 Jahren.
Wenn wir uns Jesus Christus genauer ansehen, so merken wir, dass er offensichtlich eine unglaublich starke Persönlichkeit gewesen sein muss. Eine solche zeichnet sich auch darin aus, dass sie nicht wankelmütig, nicht unsicher und vor allem nicht verunsichernd wird, sondern ihren Prinzipien treu bleibt und ihren Weg geht. Ein Christ, der sich Jesus Christus als Vorbild nimmt, sollte demnach nicht nur am Sonntag zu seinem Glauben stehen, sondern diesen Glauben auch an allen anderen Tagen der Woche und in allen Lebensbereichen treu bleiben. Wer so lebt, den empfinden wir in der Regel als Menschen, dem man vertrauen kann, der nicht heute so und morgen anders ist.
Vertrauen ist eine der Grundlage unseres Lebens. Wie kommt es zu diesem Vertrauen? Indem wir als Menschen ein Nutzen für andere werden und indem wir lernen zuzuhören und anderen zu dienen. Klingt einfach, ist aber dennoch für viele so unglaublich schwer. Warum? Weil es ein völlig neues Denken voraussetzt. Ein Denken allerdings, das uns zum Erfolg führt, weil es Vertrauen schafft. Vertrauenswürdigkeit wiederum führt zu weiterem Vertrauen. Darin liegt der Schlüssel zum Erfolg. Jesus Christus ist sicher ein mächtiges Beispiel dafür. Deshalb können wir von ihm und durch ihn auch lernen, unser Leben zu meistern. Wer eine Persönlichkeit werden möchte, der wird im biblischen Weltbild einen sicheren Weg dorthin finden. Profil gewinnen Menschen, die den Gott der Bibel annehmen.

Näheres dazu berichtet Dr. Ingo Resch im Podcast. Es ist der zweite Teil seines Vortrags zum Thema „Profit durch Profil“ aus der Themenreihe "Neue Ziele - bewährte Werte".