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Jan Ledóchowski, landete mit 1.758 Vorzugsstimmen hinter ÖVP-Finanzminister Gernot Blümel auf Platz 2. Platz 8 eroberte die Unternehmensberaterin Suha Dejmek mit 1.168 Vorzugsstimmen.
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Jan Ledóchowski ist mit 1.758 Vorzugsstimmen hinter ÖVP-Finanzminister Gernot Blümel (11.336) der Vorzugsstimmen-Kaiser der Wiener Volkspartei (ÖVP) bei der diesjährigen Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien.

Platz 3 teilen sich die Landesgeschäftsführerin der ÖVP Wien Bernadette Arnoldner und die ÖVP-Generalsekretärin Ingrid Korosec mit je 1.565 Vorzugsstimmen. Der ehemalige Radio- und Fernsehmoderator Peter L. Eppinger erreichte Platz 5 (1.428), Platz 6 geht an den Nationalratsabgeordneten Karl Mahrer (1.424), Platz 7 an den JVP-Spitzenkandidaten Harald Zierfuß (1.401) und Platz 8 an die Unternehmensberaterin Suha Dejmek (1.168).

Christlich-soziale Wahlkampfthemen

Bemerkenswert ist, dass sich gleich 2 Kandidaten mit christlich-sozialen Wahlkampfthemen unter die Top8 der Wiener ÖVP reihen konnten. GLAUBE.at führte mit Jan Ledóchowski und Suha Dejmek im Vorfeld der Wahl jeweils ein Exklusivinterview.

Zu den Kernthemen von Jan Ledóchowski zählen „Ehe & Familie“, „Glaube & Staat“, „Identität & Integration“, „Würde & Person“, „Freiheit & Gerechtigkeit“, sowie „Umweltschutz & Ökologie“. Suha Dejmek punktete während ihres Wahlkampfs mit den Themen „Nachhaltigkeit“, „Stärkung von Frauen“, „Weitblick“ und „christliche Werte“.

Jan Ledóchowski rückt in Wiener ÖVP auf Platz 2 vor

Ledóchowski ist gläubiger Katholik, vierfacher Familienvater und Gründer eines Notfallfonds für schwangere Frauen, sowie eines Integrationslehrgangs für junge Christen mit Migrationshintergrund. Hauptberuflich arbeitet er bei der Familie & Beruf Management GmbH.

Ledóchowski zeigte sich im Gespräch mit dem christlichen Online-Portal GLAUBE.at überwältigt: „Dieser große Zuspruch ist für mich eine große Überraschung und ich bin dafür sehr dankbar. Ich habe im Wahlkampf immer nur davon gesprochen, wovon mein Herz voll ist, als gläubiger Christ, Ehemann und Familienvater. Das Vorzugsstimmenergebnis zeigt, dass es ein Bedürfnis nach einer authentischen christlichen Stimme in der Politik gibt.“

Seine erste Reaktion nach Bekanntwerden seiner Wahl auf Platz 2 war: „große Dankbarkeit, gegenüber meiner Frau und meinen Kindern, die mich in den letzten Monaten wenig gesehen haben, gegenüber den vielen Freunden und Mitstreitern, die unermüdlich in den letzten Monaten geplant, gearbeitet und gebetet haben, gegenüber den Wählern, die mir mit ihrer Stimme ihr Vertrauen geschenkt haben und natürlich auch Gott gegenüber, dass ich in ihm immer Zuflucht finde und er mich mit so viel Freude gesegnet hat.“

Christliche Werte stehen ganz oben auf seiner politischen Agenda: „Ich werde mich ganz klar für christliche Werte in der Politik einsetzen, ganz in der starken christdemokratischen Tradition der Neuen Volkspartei. Außerdem will ich die Zusammenarbeit mit Kirchen und Gemeinden als wichtige Akteure unserer Zivilgesellschaft verstärken. Ich sage es offen: Gläubige Menschen stehen in der Mitte unserer Gesellschaft und das ist auch richtig so“.

Das Ergebnis ist ein klares Signal von ÖVP-Wählern für christliche Werte in der Politik. Auf die Frage ob das Wahlergebnis auch Signalwirkung in Richtung Bundespartei habe, antwortete Ledóchowski: „Ich glaube auch, dass das Signal unzweideutig ist und ich weiß, dass mein Erfolg als prononciert christlicher Kandidat auch in der Bundespartei nicht unbemerkt geblieben ist. Ich werde jedenfalls versuchen, innerhalb der Parteifamilie als profiliert christlicher Landtagsabgeordneter einen Einfluss auf die Willensbildung zu nehmen.“

Suha Dejmek gelingt Sprung von Listenplatz 270 auf Platz 8

Dejmek ist seit über 31 Jahren aktives Mitglied einer Freikirche, verheiratet und Mutter eines 14-jährigen Sohnes. Als selbstständige Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt auf Organisationsberatung und Business-Coaching, ist sie seit zwei Jahren in ihrem Heimatbezirk Wien Liesing politisch engagiert und stand vor der Wahl auf Listenplatz 270.

Auch Dejmek zeigte sich sehr erfreut: "Zuallererst möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich für die unglaublich vielen Vorzugsstimmen bedanken, die ich von den vielen Wählern und Wählerinnen in ganz Wien erhalten habe. Mit diesem hohen Ergebnis habe ich so nicht gerechnet. Das ist für mich ein großer Vertrauensbeweis und eine tolle Unterstützung für meine zukünftige politische Arbeit. Ich fühle mich sehr geehrt und gleichzeitig auch bestärkt in meinem politischen Kurs und meinen gesellschaftspolitischen Schwerpunkten.
Dieses Ergebnis zeigt mir, dass sich viele Wähler und Wählerinnen in Wien eine 'christlich-orientierte' Politik wünschen. Diese Wähler haben eine klare Sprache gesprochen und haben natürlich auch Erwartungen an mich. Es erfüllt mich jedenfalls mit Freude und zugleich auch Ehrfurcht, dass ich mich als bekennender Christ zukünftig mit den Themen und Anliegen beschäftigen kann, die mir wichtig sind. Das Wahlergebnis ist somit für mich ein klarer Auftrag, mich im Sinne meiner Wähler und Wählerinnen bestmöglich für diese Themen einzusetzen."

Auf die Frage, was ihrr erste Reaktion bei Bekanntgabe Ihres Vorzugsstimmenergebnis war, antwortet Dejmek: "Eine große Freude und zugleich aber auch Demut vor der verantwortungsvollen Aufgabe, die vor mir steht. Es ist für mich noch immer ein Wunder, über das ich staunen kann und das mich natürlich sehr motiviert. Ein ungeheurer Vertrauensvorschuss von vielen Wählern und Wählerinnen, für den ich sehr dankbar bin."

Zu Ihrer politischen Agenda sagt Suha Dejmek: "Ich habe zwei Schwerpunkte, die mir sehr wichtig sind: Die Unterstützung und Stärkung der traditionellen Familie mit all den damit verbundenen Rahmenbedingungen und Anliegen und das Thema Integration, das offensichtlich in Wien noch nicht wirklich zufriedenstellend gelöst ist. Hier besteht klar Handlungsbedarf. Als Österreicherin, die ihre Kindheit und Jugend in Kuwait verbracht hat, kann ich hier einiges beitragen."

Auch für Dejmek hat das Ergebnis eine Signalwirkung in Richtung Bundespartei: "Ich bin mir sicher, dass es diese Signalwirkung gibt und dass sich die ÖVP darüber auch Gedanken machen wird. Es würde nicht zur ÖVP passen, wenn sie diese Signale nicht entsprechend interpretieren würde. Wenn sich eine große Anzahl an Wählern und Wählerinnen eine politische Arbeit – in diesem konkreten Fall eine christliche Prägung und Orientierung – wünscht, dann hat dies in der Demokratie auch Auswirkungen und Implikationen. Dieser Kurs erhält dann Gewicht und zeigt, dass in der Bevölkerung der Wunsch nach christlicher Identität und Politik – ausgedrückt durch entsprechende Werte und Rahmenbedingungen – vorhanden ist. Ich freue mich jedenfalls schon darauf, in meiner zukünftigen Funktion als Gemeinderätin meine Positionen und Themen in meine politische Arbeit einbringen zu können."