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Die Bibel oder der Koran? Welche Schrift steht für einen positiven Glauben? Beide Bücher sind sich ähnlicher als du denkst. Aber es gibt grundlegende Unterschiede.

1. Mehr als 100 Namen für Gott

Davide Cantelli Unsplash
Davide Cantelli Unsplash

Kosenamen für seine Liebsten sind schnell gefunden: Die Kleinen heißen dann „Mäuschen“ oder Spatzi“. Und der Partner wird dann auch schon mal mit dem beliebtesten deutschen Kosenamen „Schatz“ gerufen. 

Aber stellt euch vor, ihr müsstet so viel Kreativität aufbringen und 100 Namen erfinden? So geschehen und ohne große Anstrengung sowohl in der Bibel als auch im Koran. In beiden Schriften finden sich rund hundert Namen für Gott.

Hier meine Top-Five: der Allwissende, der Liebevolle, der Gnädige, der Gerechte, der Friedvolle. Beeindruckend schön!

2. Coole Zeitgenossen werden. Könnt ihr auch!

Collin Armstrong Unsplash
Collin Armstrong Unsplash

An meinem Charakter arbeiten? Ihn zum Positiven verbessern? Das klingt zunächst langweilig und anstrengend, lohnt sich aber. Und je mehr sich Menschen mit ihrem christlichen Glauben beschäftigen, desto einfacher wird es, die Persönlichkeit verändern zu lassen. Wie geschieht das?

Kurz gesagt: Durch den Glauben werden wir mit dem Heiligen Geist erfüllt. Dieser hilft uns dabei, unseren Charakter zum Positiven zu verbessern. Natürlich geschieht das nicht über Nacht und ihr müsst auch einiges dafür tun.
Konkret solltet ihr euch in das Wort Gottes vertiefen, indem ihr beispielsweise die Bibel lest. Dadurch könnt ihr euren Glauben intensivieren oder überhaupt damit beginnen, euch mit dem Glauben und Gott zu beschäftigen. Darüber hinaus geht es darum, dass ihr euch willentlich entschließt, euer Leben unter der Führung und in der Kraft des Heiligen Geistes zu leben – im Glauben. Nach und nach werdet ihr feststellen, dass die wunderbaren Wesenszüge von Jesus auch bei euch sichtbar werden.

Um welche Charakter-Eigenschaften geht es nach beiden Schriften? In beiden heiligen Büchern wird von Sanftmut und Friedfertigkeit gesprochen (Sure 25, 63). Die Bibel spricht in Galater 5,22 darüber hinaus von „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit.“

So werdet ihr euch mehr und mehr zu angenehmen und coolen Zeitgenossen entwickeln. Darüber freut sich vor allem Gott. Aber auch dein Umfeld von Familie, Freunden und Kollegen.

3. Beten: das persönliche Gespräch mit Gott

Ben White Unsplash
Ben White Unsplash

Die wichtigste Verbindung zu Gott ist das Gebet, unser ganz persönliches Gespräch mit Gott. Das Beten kennt viele Ausprägungen mit den unterschiedlichsten Ritualen: Die einen knien auf Teppichen, andere falten die Hände zum Gebet, wieder andere stehen und halten die Handflächen offen nach oben. Jeder Mensch betet auf seine individuelle Art und Weise.

Was sowohl in der Bibel sowie im Koran steht, ist, dass man mit ganzem Herzen beten soll und nicht, um anderen zu gefallen. „Wehe den Betenden, die während des Gebets geistesabwesend sind, die (dabei nur von den Leuten) gesehen werden wollen.“  heißt es in der Sure 107, 4-6. Bei Matthäus 6, 5-8:„Wenn ihr betet, dann tut es nicht wie die Scheinheiligen! Wenn ihr betet, dann leiert nicht Gebetsworte herunter wie die Heiden.“

Könnt ihr gleich heute mal ausprobieren, wie stark die Kraft des Gebets ist – vorausgesetzt, es kommt von Herzen. (Zum Gebets-Listicle)

4. Der Glaube im Praxistest oder „Was kann ich heute Gutes tun?“

In beiden Büchern wird die große Bedeutung der Taten betont. Auf die kommt es in unserem alltäglichen Leben an – Tag für Tag: Wie rücksichtsvoll sind wir im Straßenverkehr? Können wir uns über den Erfolg eines Kollegen ehrlich freuen? Kann ich geduldig und liebevoll mit meinen Kindern umgehen?

So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber,“ heißt es bei Jakobus 2,17. Im Koran in der Sure 4, 124: „Diejenigen, die etwas von den guten Werken tun, ob Mann oder Weib, und dabei gläubig sind, werden ins Paradies eingehen (…).“
Ein großer Unterschied beider Religionen besteht jedoch darin, dass für Christen die guten Werke keine Bedingungen sind, um errettet zu werden. Denn Jesus hat unser schlechtes Konto sozusagen wieder aufgefüllt, indem er am Kreuz gestorben ist. Die Christen glauben, dass sie aus der Gnade Gottes gerettet wurden und nicht durch eigene Werke. „Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gnade ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.“  Epheser 2,8.

Die gläubigen Moslems dagegen gehen davon aus, dass es ein Tatenbuch gibt, in das Engel die guten und schlechten Taten aufschreiben. Am Tag des jüngsten Gerichts wird eine Waage errichtet, auf der die guten und schlechten Taten jedes Einzelnen gewogen werden. „Wer (dann aufgrund seiner guten Werke) schwere Waagschalen hat, hat ein angenehmes Leben (im Paradies). Wer (dann) aber leichte Waagschalen hat, wird das lodernde Feuer sein Endziel sein.“ Sure 101, 6-11.
Außerdem spielt die Einhaltung der fünf Säulen für jeden gläubigen Moslem eine sehr wichtige Rolle: das öffentliche Glaubensbekenntnis, das Beten 5 mal am Tag, die soziale Spende, das Fasten während des Ramadan und die Pilgerfahrt nach Mekka.

5. Danke Gott, dass du immer für uns da bist!

Joshua Clay Unsplah
Joshua Clay Unsplah

„Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen; und der

dich behütet schläft nicht. Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert

nicht.“

Dieser wunderschöne Psalm 121, 3-4 hat sich zum

Top-Spruch bei Kindertaufen entwickelt. Kein Wunder, drückt diese Bibelstelle

doch sehr bildlich Gottes Schutz und Liebe aus. Nichts wünschen sich Eltern

mehr für ihre Kinder.

Der Herr wacht also über jeden unserer Schritte unser ganzes Leben lang und vor

allem immer – Tag und Nacht. Er schläft nicht und schlummert noch nicht einmal.

Ähnlich steht es im Koran: „Gott – kein Gott ist da außer Ihm. Ihn ergreift weder

Schlummer noch Schlaf.“ (Sure 2,225)


Danke dafür! Wie beruhigend ist doch diese

Gewissheit.

6. Machen wir unsere Herzen auf!

Ben White Unsplah<br>
Ben White Unsplah

Immer wieder erfahre ich in Gesprächen mit gläubigen Moslems wie wichtig es für sie ist, in ihrem Leben und Tun danach zu streben, ein großes, barmherziges Herz zu haben. Nicht umsonst ist der „Allbarmherzige“ der häufigste im Koran vorkommende Name Gottes.

Barmherzigkeit gilt nicht umsonst als eine der Haupttugenden im Judentum, Christentum und Islam. Umgangssprachlich werden oftmals „Mitleid“, „Großherzigkeit“ und „Barmherzigkeit“ in einen Topf geworfen. Sind wir barmherzig, wenn wir Mitleid mit den Armen haben? Nicht ganz, denn Barmherzigkeit bedeutet mehr als reines Mitleid. Zur Barmherzigkeit gehört, dass man sich aktiv für jemanden oder etwas einsetzt.

Jesus beschreibt Gott in dem Gleichnis vom verlorenen Sohn (Luk 15, 11-32) als unendlich großzügigen und barmherzigen Vater. Der uns trotz unserer Fehler immer wieder eine zweite Chance ermöglicht und uns nicht aufgibt.

Machen wir also unsere Herzen auf für ganz viel Barmherzigkeit und setzen uns ein!

7. „Ich bin der HERR, dein Gott.“

Der Islam glaubt genauso wie das Judentum und Christentum, dass es nur einen Gott gibt und daneben keine anderen Götter. Deshalb nennt man diese Religionen auch monotheistisch.
In der Bibel steht in 2. Mose 20, 2-3: „Ich bin der HERR, dein Gott, … Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!“ In der Sure 112 heißt es: „Er, Gott, ist Einer. Er ist der Ewige. Er zeugt nicht, noch wurde er gezeugt. Nichts ist ihm ebenbürtig.“

Darüber hinaus glauben Christen an die Dreifaltigkeit (Trinität). Dass Gott in drei Erscheinungsformen auftritt: als Vater, Sohn und Heiliger Geist. In der Bibel wird an vielen Stellen deutlich, dass Christus beides ist: Mensch und Gott. „Denn es ist ein Gott uns ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus“ (1. Timotheus, 2,5)

Die Trinität sagt viel darüber aus, wie Gott ist. Sie macht seine Liebe – Gottes Hauptmerkmal – begreiflich (1. Johannes 4, 8). Wenn Jesus Gott war, zeigt sich diese außerordentliche Liebe darin, dass Gott als verletzlicher Mensch auf die Erde kommt und den Menschen dient.
 
Moslems dagegen wie auch die Juden lehnen die Trinität ab. Im Koran kommt es wörtlich vor: Drei kann nicht eins sein. „Darum glaubt an Allah und Seine Gesandten und sagt nicht ´Drei`.“ (Sure 4, 171)

Für gläubige Moslems ist Mohammed der wichtigste Prophet. Er ist nach Überzeugung vieler Moslems der letzte Prophet, den Gott den Menschen geschickt hat. Allerdings verehren gläubige Moslems auch Jesus als einen der größten Propheten und Gesandten Gottes. Nicht umsonst erwähnen 15 Koran-Suren Jesus und im Ganzen beziehen sich 108 Verse auf ihn.
Gott wird in den monotheistischen Religionen als personhafter Gott gedacht, der allwissend, allmächtig und allgegenwärtig ist. Die Gläubigen können im Gebet mit Gott in Verbindung treten.

Das ist das wunderbare als Christen, dass wir mit Gott ein Gegenüber haben, mit dem wir eine persönliche Beziehung aufbauen können. Lasst uns gleich damit beginnen!