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1. Kopf hoch, Brust raus!

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Ok, der erste Tipp klingt vielleicht ein wenig nach Turnvater Jahn und/oder deinem Jugendgruppenleiter. (Aber hatten die so unrecht?) Fakt ist: Alle Tiere haben eine Hackordnung. Man sieht das zum Beispiel sehr gut bei Hummern: Sie kämpfen aggressiv um die sichersten und besten Plätze.

Wer gewinnt, produziert das Glückshormon Serotonin – und fühlt sich dadurch noch stärker. Dieser Mechanismus ist bei allen Säugetieren so stark, dass selbst wir Menschen nicht dagegen ankommen. Peterson rät deshalb: Scheue vor guten Kämpfen nicht zurück. Und als Christen können wir noch einen Schritt weitergehen: Weil wir durch Gott stark sind, können wir aus dieser Position auch ganz bewusst anderen den Vortritt lassen und ihnen dienen. Das ist dann die „Hackordnung 2.0“.

2. Liebe dich selbst – aber richtig

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Wenn du ein Haustier hast, das krank ist – was tust du? Du wirst es wohl genau so behandeln, wie der Arzt es dir rät. Und wirst ihm genau die Medikamente geben, die der Doktor verschreibt. Ein Drittel aller Menschen dagegen nimmt die Medizin nicht, die sie verschrieben bekommen. Wieso kümmern wir uns oft besser um unsere Haustiere als um uns selbst?

Ein Grund mag bis zu Adam und Eva zurückgehen: Weil wir wie unsere Ur-Ur-Ureltern leider unperfekt sind und unseren und Gottes Ansprüchen nicht gerecht werden, halten wir uns für wertlos und unwürdig – und bestrafen uns selbst. Deshalb kümmere dich ganz bewusst um dein Wohlergehen. Es heißt schließlich: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Das heißt aber eben auch: Tue nicht einfach, was dich glücklich macht, sondern: das, was wirklich gut für dich ist.

3. Habe Mut, die falschen Freundschaften zu beenden

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Mal ehrlich: Das ist doch etwas, was uns richtig schwerfällt: Beziehungen beenden, Kontakte kappen. Eine Beobachtung, die hilft: Wenn ein Teilnehmer einer Arbeitsgruppe deutlich weniger draufhat als die anderen, wird er nicht etwa mit hochgezogen.

Im Gegenteil: Das Niveau der ganzen Gruppe sinkt. Anders gesagt: Langfristig wirst du wie die Summe der Handvoll Leute, mit denen du am meisten Zeit verbringst.

Also suche dir bewusst Gefährten, zu denen du aufschaust. Die das verkörpern, was du selbst im Leben anstrebst. Gute Freunde erkennst du auch daran, dass sie dein Bestes wollen. Und dir ehrlich sagen, wenn du auf dem falschen Dampfer bist.

4. Vergleiche dich. Aber nicht mit anderen

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Sich vergleichen ist etwas Gutes. Es heißt, dass du selbstkritisch bist und besser werden willst. Und was kann daran verkehrt sein? Schwierig ist es allerdings, dich mit anderen zu vergleichen. Vor allem in Zeiten von Facebook und Instagram, wenn du immer Tausende findest, die in einem Bereich besser sind.

Aber mit wem sollst du dich dann vergleichen? Mit dir selbst! Vergleiche dich mit dem, was du früher geschafft hast. Erkennst du Fortschritte? Welchen Weg willst du weitergehen? Und sei dabei nicht zu streng mit dir selbst, denn niemand kann in allen Bereichen gleichzeitig wachsen. Wenn du dich selbst regelmäßig prüfst, kommst du gar nicht mehr dazu, dich mit anderen zu vergleichen.

5. Sei kein Kumpel für deine Kinder

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Klar, das gilt nur für Eltern: tue etwas dafür, dass deine Kinder anständige Menschen werden. Klingt vielleicht selbstverständlich, ist es aber nicht. Seit Jahrhunderten gibt es den Streit: Entwickeln sich Kinder „von alleine“ gut – oder brauchen sie Erziehung und Führung? Heute ist klar: Kinder sind von Natur aus durchaus egoistisch und aggressiv – und brauchen ihre Eltern, um zivilisiert zu werden. (Glaubst du nicht? Dann schau in die Bibel – oder geh auf einen Kinderspielplatz). Deshalb dürfen Eltern nicht Kumpel ihrer Kinder sein – oder jedenfalls bei weitem nicht nur.

Um sie zu erziehen, müssen sie Grenzen setzen und darin fest und entschieden sein. In ganz kurzer Form: Sei klar und liebe sie. Irgendwann werden sie’s dir danken!

6. Spiel nicht „Schwarzer Peter“

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Das Leben kann einem absurd erscheinen. Der russische Schriftsteller-Gigant Tolstoi kam sogar zu dem Schluss, dass der Selbstmord die einzig sinnvolle Art ist, damit umzugehen. Andere gehen so weit, auch andere mit in den Tod zu nehmen. Tolostois Landsmann Solschenyzin hatte wirklich Grund zum Jammern: Er war in einem der berüchtigten Arbeitslager (Gulags) eingesperrt – und bekam auch noch Krebs. Doch er entschied sich, nicht andere für sein Schicksal verantwortlich zu machen.

Er entschloss sich, das Beste daraus zu machen. Das hieß unter anderem, ein Buch über seine Erfahrungen zu schreiben („Archipel Gulag“) – das einen großen Teil dazu beitrug, mit jeder romantischen Vorstellung vom Sowjetkommunismus aufzuräumen.

7. Suche Bedeutung, nicht Belohnung

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Du kennst sicherlich die Geschichte vom Affen und der Keksdose. Sonst nochmal in Kurzfassung: Der Affe greift in die Dose, um einen Keks herauszuholen. Er kann die Hand aber nicht herausziehen, solange er den Keks in der Hand hält. Das heißt: Gier hat ihren Preis. Aufs Leben übertragen: Wenn du auf die schnelle Belohnung schielst, wirst du auf lange Sicht verlieren. Ob es um Sauf- und Fressgelage, Sex oder Erfolg geht. Der Gegenentwurf zum schnellen Kick heißt: Opfer zu bringen, um Sinn und Bedeutung im Leben zu finden.

In den Worten von Jesus: Wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es gewinnen (Mt. 16,25). Also: Setze dir sinnvolle Ziele und sei bereit, dafür Opfer zu bringen. Und denk’ an die Lotusblüte: Sie beginnt ihr Dasein am Grund eines dunklen Sees. In Mini-Schritten kommt sie an die Oberfläche, bricht zum Licht durch und erstrahlt in schönster Pracht.

8. Lass das Lügen

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Für Friedrich Nietzsche bemaß sich die Stärke eines Menschen daran, wie viel unverfälschte Wahrheit er ertrug. Zugegeben: Nietzsche war ziemlich krass drauf, aber da könnte was dran sein. Wie oft sind wir uns oder anderen gegenüber nicht ganz aufrichtig – weil wir denken, dass wir nur so das bekommen, was wir wollen? Der Psychologe Alfred Adler sprach von „Lebenslügen“.

Ein Beispiel: Du stellst dir vielleicht deinen Ruhestand an einem idyllischen Karibik-Strand vor. An diesem Ziel hältst du fest, auch wenn nichts darauf hindeutet, dass du es erreichen könntest. Diese verzerrte Perspektive hält dich davon ab, zu lernen und zu wachsen. Sei stattdessen ehrlich – zu dir selbst und zu anderen. Deine Ziele dürfen groß sein – aber bitte realistisch.

9. Sei wie Sokrates

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Du kennst sie: Die Menschen, die immer alles und jedem erklären. Die nie zuhören, weil sie schon alles wissen. Anders war der antike Philosophen-Star Sokrates drauf: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ war für ihn der Anfang der Weisheit. Sei wie Sokrates. Höre zu. Ein Gespräch ist kein Wettbewerb, auch wenn es sich manchmal so anfühlt.

Was hast du auch davon, wenn du nur deine eigenen Annahmen bestätigt findest? Ein einfacher, umsetzbarer Tipp: Höre zu und fasse dann kurz zusammen, was dein Gesprächspartner gesagt hat. Du wirst es besser behalten, dazulernen – und gibst dem anderen auch noch das Gefühl, verstanden zu werden.

10. Sei klar und präzise

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Ja, die Welt ist kompliziert. Nimm einen Apfel: Wenn du ihn vor dir auf der Wiese liegen siehst, denkst du wohl kaum an die Wurzeln, Zweige und Blätter mit denen er verbunden war. Das Gehirn ist eine Vereinfachungsmaschine, die in erster Linie das wahrnimmt, was nützlich ist – oder was im Weg steht. Was aber, wenn die Ordnung der Dinge durcheinander gerät: Wenn dein Auto liegenbleibt, du krank wirst – oder deine Beziehung in Unordnung gerät?

Dann brauchst du die Fähigkeit, Ordnung und Klarheit ins Chaos zu bringen. Und das gelingt am besten mit einer genauen, klaren Sprache. Deshalb: Drücke dich eindeutig und präzise aus – und dein Leben wird einfacher.

11. Lasst die Jungs Skateboard fahren

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In den Sechzigerjahren begann eine Bewegung, die in Männern die Wurzel allen Übels sah. Weit verbreitet wurde der Wunsch, die „Macho-Kultur“ oder das „Patriarchat“ zu bekämpfen. Dieses Unterfangen gerät allerdings oft allzu harsch und kurzsichtig. So nimmt manche Feministin gerne jeden Mann in Haftung für „das Patriarchat“ oder sieht in ihm gleich einen potentiellen Vergewaltiger.

Klar: die natürliche Aggression von Männern hat viel Unheil bewirkt. Sie hat aber auch unglaublich viel Schöpferisches und Wertvolles hervorgebracht. Peterson beschreibt junge Skateboarder als Beispiel: Ein Universitätsdirektor verbot ihnen das Skateboardfahren, weil es zu gefährlich sei. Peterson dagegen sagt: Lasst ihnen den Spaß. Oder allgemeiner: Du solltest keine Regeln gegen die Natur des Menschen erlassen – zumindest nicht so, dass sie die guten Qualitäten von Menschen unterdrücken.

12. Genieße Eiskrem und die Sonne

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Ohne die Schattenseiten des Lebens würden die Sonnentage nicht so hell strahlen. Klingt wie ein Kalenderspruch, ist aber wahr. Selbst Krankheit, Depression und Tiefschläge haben ihren Sinn, denn nur so gewinnen die guten Zeiten an Bedeutung. Zum Beispiel Superman: Über die Jahre wurde der Held von seinen Autoren immer übermenschlicher und perfekter gezeichnet – bis er völlig uninteressant war. Nur seine Schwächen und Macken machten ihn spannend. Für dich heißt das: Mache das Beste aus den kleinen Freuden und Gelegenheiten des Lebens.