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„Ich wollte immer einen tiefen Sinn im Leben haben, für andere da sein.“ Der Islam, mit dem sie aufgewachsen war, gab ihr nichts. Sie versuchte es mit Reiki und ließ sich zur Heilerin ausbilden. „Da spürte ich eine große Kraft. Ich konnte durch Handauflegen Menschen heilen. Aber es war auch unheimlich. Ich wusste nicht, was da passiert“, sagt sie heute. Das prägte ihr Lebensgefühl: „Ich spürte im Iran eine große Dunkelheit.“

Hasti im Iran (Quelle: Hasti)

Also sagte sie eines Tages einfach „Tschüss“. Der Abschied von ihrer Familie fiel ihr schwer. Sie ließ alles zurück und ging in die Türkei. Dort lebte sie dreieinhalb Jahre lang – nicht so einfach als allein reisende Frau aus dem Ausland. „Dort traf ich auch Christen. Aber ich glaubte nicht an Jesus. Er war für mich Quatsch – wie Mohammed.“

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Hasti mit ihrem Vater und ihrem Bruder (Quelle: Hasti)

Irgendwas blieb aber hängen. Als der Flüchtlingsstrom nach Europa zunahm, stieg auch sie in ein Boot. Das Problem: Es war ein altes, löchriges Schlauchboot. Mitten auf dem Meer begann es vollzulaufen. „Erst haben wir versucht, das Wasser rauszuschöpfen. Es half nichts. Da haben alle begonnen, zu beten.“ Und auch Hasti erinnert sich an eine Geschichte von Jesus. Wie er mitten im Sturm ruhig blieb und sagte: „Vertraut mir!

Sie spricht aus tiefem Herzen ein Gebet: „Jesus, wenn du wirklich Gott bist, dann rette uns!“ Es vergingen etwa 20 Sekunden. Dann kam ein Fischerboot aus der Türkei und rettete alle Schiffbrüchigen. „Es war ein Wunder. Ich sagte zu Gott: Unglaublich, es gibt dich wirklich! So begann mein Glauben.“

Alles paletti war damit aber noch nicht. Es folgten Wochen und Monate einer abenteuerlichen Reise durch Europa und verschiedene Flüchtlingsheime in Deutschland. „Ich habe immer wieder zu Gott gebetet, um Schutz und Hilfe. Und er hat meine Gebete oft erhört!“, erzählt sie. Trotzdem blieb ihr Jesus noch irgendwie fremd. Das häufigste Gebet war deshalb: Jesus, ich will dir nahe sein und deine Umarmung spüren!

Die Sehnsucht nach Gott hatte Wurzeln geschlagen. Sie spürte: In Jesus ist das zu finden, was sie ihr Leben lang gesucht hatte. Sie lernte viele Christen kennen, Deutsche und Perser. Sie merkte auch: „Ich war nicht auf der Suche nach Religion, nach bestimmten Regeln. Das kannte ich aus dem Islam. Ich wollte einfach Gott begegnen, mit ihm leben.“

Hasti mit Kopftuch (Quelle: Hasti)

Nach etwa zwei Jahren in Deutschland ging sie mit einer Freundin abends spazieren und betete mit ihr. In der Nacht hatte sie einen Traum, der sich sehr wirklich anfühlte: Sie ging mit anderen Persern durch einen Wald. Jesus selbst kam und sprach jeden mit dem Namen eines der Jünger an. Als sie an der Reihe war, nannte er sie „Maria Magdalena“ und taufte sie. Morgens wurde sie vom Handyklingeln wach. Ein christlicher Freund war am Telefon: „Hasti, wir haben nächste Woche Taufen. Bist du dabei?“

Für sie war das mehr als ein Fingerzeig von Jesus. Sie ließ sich taufen und wusste: Sie möchte ihren Weg mit Jesus weitergehen. „Ich lebe mit ihm, jeden Tag. Ich bin glücklich und Liebe alle Menschen. Ich fühle mich frei.“ Sehnsucht hat sie immer noch – nach ihrer Familie und ihrer Heimat. Die Dunkelheit taucht manchmal noch in ihrem Leben auf – aber das Licht von Gott strahlt für sie viel heller.

In der Sendung “Mensch Gott” vom ERF kannst du Hasti im Gespräch kennen lernen:

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