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…oder wie ein ehemaliger Kanzler gerne sagte: entscheidend ist, was hinten rauskommt. Die Bibel fordert uns dazu auf: „Gedenkt eurer Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr Ende schaut an und folgt dem Beispiel ihres Glaubens.“ (Hebräer 13,7).
Da steckt eine Menge drin: Sucht euch gute Vorbilder. Beurteilt sie nicht nach ihrer Anfangseuphorie, sondern nach ihrem Ende bzw. ihren Ergebnissen. Und folgt ihnen nach, werdet aktiv. Also: Alleine geht es schlecht. Aber suche dir sorgfältig aus, wen du dir zum Vorbild nimmst.
Der Apostel Paulus konnte gegen Ende seines Lebens sagen: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit.“ (2. Timotheus 4,7). Paulus hatte allezeit sein großes Ziel vor Augen: vor Gott selbst zu stehen und seinen Lohn zu empfangen.
Trotz mancher Irrwege in seinem Leben (er brachte Christen um, bevor er selbst gläubig wurde) erreichte er sein Ziel. Was für ein Vorbild!
Nochmal Paulus. Der Kerl hat viel erreicht: halb Europa missioniert, zahlreiche Gemeinden gegründet, das Neue Testament mitverfasst. Ein Schlüssel dazu, wie ihm das gelang, steht in der Apostelgeschichte (20,24). „Ich achte mein Leben nicht der Rede wert, wenn ich nur meinen Lauf vollende und das Amt ausrichte, das ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes.“ Paulus ist so von seinem Ziel eingenommen, dass es seine ganze Aufmerksamkeit fordert.
Wir sind Menschen. Wir leben. Wollen produktiv, fit und glücklich sein. Das Problem ist: Wenn es nur noch um uns geht, strampeln wir ganz schnell im Hamsterrad und drehen uns nur noch um uns selbst.
Jesus sagt: Schaue auf Gott und auf das, was ihm wichtig ist (vgl. Matthäus 6,33) – und alles andere wird folgen. Wenn die Haupt-Priorität im Leben stimmt und du Jesus folgst, bist du frei, auch andere Ziele bis zum Schluss zu verfolgen.
Wer kennt das nicht: Bis April halten die Fitness-Vorsätze hervorragend, im Mai kommt dann der Einbruch. Und die Reaktion: Jetzt kann ich es gleich lassen! Das gleiche Spiel beim Geige üben, regelmäßig Beten oder Weihnachtskarten schreiben: wenn ich nicht 100 Prozent erreiche, höre ich auf. Und genau, wenn etwas nicht perfekt läuft, fällt die Entscheidung über Erfolg und Misserfolg.
Akzeptiere, dass Dinge schief laufen im Leben – und mache weiter!
Eine aktuelle Statistik besagt, dass 92 Prozent der Menschen ihre Ziele verfehlen. Warum ist das so? Ein Hauptgrund ist, dass die Ziele schlicht zu groß sind. Wer unbedingt auf den Mond will, kommt wahrscheinlich nicht mal bis zur Straßenbahnhaltestelle.
Laut dem Psychologen Daniel Kahnemann liegt der Grund tief in unserer Natur: wir sind zu optimistisch! Ein simpler Trick, um Ziele realistisch zu gestalten: Halbiere sie! Anstatt die Bibel in einem Jahr zu lesen, nimm dir nur die Hälfte vor – und die liest du dafür ganz.
Der Garten muss noch gemacht werden. Und der Haushalt. Und die E-Mails beantwortet. Wenn du alles erledigen willst, und das möglichst gut, wirst du nie zu etwas kommen. Trau dich, in manchen Dingen einfach schlecht zu sein. Und konzentriere dich auf das Wesentliche.
Du bist ein guter Vater? Verbringe Zeit mit den Kindern. Du willst das Buch zu Ende schreiben? Dann kocht jemand anderes. Lass los, was dich nur Zeit und Nerven kostet.
Es klingt simpel, gerät aber erstaunlich schnell aus dem Blick: Du wirst etwas nur langfristig verfolgen, wenn du mit Freude bei der Sache bist. Oder kürzer: Spaß führt zum Erfolg. Du willst abnehmen? Belohne Dich für Etappensiege mit einem Kinobesuch. Du willst endlich die ganze Bibel lesen? Verabrede Dich mit einer Freundin, um Erkenntnisse auszutauschen. Du willst ein Instrument beherrschen? Drehe die Anlage auf und spiele zu Deiner Lieblingsmusik. Nur die Tonleitern, die musst du trotzdem üben…
Ein Kuckuck ist ein fieser Vogel: er lässt seine Eier von anderen Vögeln aufziehen. Auch der Perfektionismus legt uns Eier in unser Nest: er schleust Lügen in unser Hirn, zum Beispiel: Wenn uns etwas leicht fällt, kann es nur wertlos sein. Oder: wenn ich in zehn Tagen keinen Fortschritt sehe, habe ich versagt. Wie viele Projekte sind schon versandet, weil wir solchen Lügen geglaubt haben? Da hilft nur: Kuckuckseier finden, rausschmeißen und weitermachen! Was dabei hilft: sich zu überlegen, was einen wirklich motiviert.
Wenn die Ziellinie ganz nahe ist, tauchen sie auf: die gefährlichen „Was-wäre-wenn“-Gedanken. Wenn du ein Buch schreibst, könnten sie so aussehen: „Was wäre, wenn Kritiker es verreißen? Wenn kein Verlag es druckt?“ Der leichte Ausweg wäre, einfach aufzuhören und sich ins nächste Projekt zu stürzen. Leider führt das zu Bitterkeit und Enttäuschung.
Die kurz-vor-Schluss-Sorgen sind Zeitverschwendung, also lass sie besser bleiben. Stell dich deinen Ängsten, aber lass dich nicht von ihnen aufhalten. Die größte Freude wird sein, wenn du das Versprechen hältst, das Du Dir selbst gegeben hast.
Nochmal auf den Punkt gebracht: Faulheit hält Dich nicht von Deinen Zielen ab. Die gehört zum Leben dazu. Das größte Problem ist der Perfektionismus. Zu glauben, dass nur die größten, schwersten Ziele etwas wert sind, führt zum Scheitern.
Wenn wir akzeptieren, dass nichts jemals ganz perfekt sein wird, werden wir voller Freude produktiv sein. Noch ein ganz konkreter Tipp: Notiere deinen Fortschritt anhand messbarer Größen: verdientes Geld, gelesene oder geschriebene Seiten, verlorene Kilos. Die konkreten Zahlen werden die Stimme des Zweifels verdrängen.