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1. Glaubst du noch oder betest du schon?

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Wenn du Kontakt zu Gott aufnehmen möchtest, dir aber noch nicht so ganz sicher bist, ob es ihn wirklich gibt, bete. Sag ihm, dass du ihn suchst und dass du ihn erleben möchtest. Auch wenn du vielleicht erstmal das Gefühl hast, du würdest ins Leere hineinsprechen. Wer bei Gott anklopft, dem wird er auftun.

Und wenn du Gott gefunden hast, dann bete tatsächlich im Glauben und nicht voller Zweifel. Denn wenn du an Gott glaubst, geht dem Beten der Glaube vorraus. Bau auf deinen Glauben auf und lass dich nicht vom Beten und von Zweifeln abhalten vor Gott zu kommen.

2. Vorbereitung hilft, Gnade hilft mehr

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Du darfst zu Gott kommen, wie du bist. Du musst nicht in ein Kirchengebäude gehen, um zu beten. Du musst dir nichts Schickes anziehen oder erst eine Kerze anzünden. Aber überprüfe deine innere Haltung, bevor du zu Gott kommst. Denn im Gebet sprichst du mit dem allmächtigen Gott, der dich erschaffen hat. Mach dir das bewusst und überprüfe aus welchen Motiven du betest.

Wir dürfen mit allem, was uns beschäftigt, zu Gott kommen und er hat ein offenes Ohr für uns. Und wenn du dich gerade auf die Suche nach Gott begibst, dann kann es sein, dass dein Motiv ein bestimmter Auslöser ist. Vielleicht ist etwas Schlimmes oder etwas Schönes passiert, das dich darauf gestoßen hat nach mehr zu suchen als was du sehen kannst. Erzähl Gott davon!

Wenn du weißt, dass du immer zu Gott kommen kannst, dann mach dir immer bewusst, dass wir nur durch die Gnade Gottes überhaupt zu ihm kommen können. Durch Gottes Sohn Jesus Christus und sein Opfer dürfen wir durch Jesus direkt zu Gott. Mach dir das immer bewusst, bevor du ins Gebet gehst.

3. Operation am offenen Herzen

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Wahrscheinlich gibt es in jedem Leben dunkle Ecken, Dinge, die zu klären sind, miese Gedanken und schlechtes Gerede. Sich dessen bewusst zu sein, ist die beste Grundlage, um Veränderung zu erzielen. Denn wenn wir zu Gott kommen, sollten wir unseren Teil dazu beitragen in Kommunikation mit ihm zu treten. Und in der Bibel steht:

Hätte ich in meinem Herzen böse Gedanken, dann hätte mein Herr mich nicht erhört (Ps 66,18). Also, raus mit all dem Schmodder und los geht’s mit beten.

4. Man kann gar nicht nicht kommunizieren

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Wenn du jemanden kennenlernen möchtest, ist es unabdingbar mit diesem Menschen zu reden, Fragen zu stellen, zuzuhören und Dinge von dir preis zu geben.

Manchmal ist einem gar nicht danach zumute und wir würden am liebsten nicht reden. Das ist sicherlich auch dann und wann gut, denn auch dann wird kommuniziert. Wie Kommunikationswissenschaftler Watzlawik gesagt hat: Man kann nicht nicht kommunizieren. Aber was transportieren wir, wenn wir nur noch Ein-Wort-Sätze rausbringen und denken, der andere müsse unser Innerstes doch bitte auch ohne Worte verstehen? Sicherlich keine Wertschätzung.

Und deswegen ist Kommunikation und damit das Beten zu Gott Arbeit. Nimm dir vor kontinuierlich zu beten, egal ob du Lust hast oder nicht. Versuche auszudrücken, was in dir vorgeht, wofür du dankbar bist und um was du bitten möchtest.

Pastor Timothy Keller hat geschrieben, dass man so lange beten sollte, bis man in der Stimmung ist zu beten.

Und oft ist es ein Kampf alleine nur mit dem Gebet zu beginnen, aber Gott schenkt dir die Ruhe dich auf ihn zu konzentrieren.

5. Dialog statt Monolog

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Man könnte beim Beten leicht den Eindruck bekommen, dass man einen Monolog in der Hoffnung hält, dass Gott zuhört. Und auch, wenn Gott auf unterschiedlichen Wegen zu dir sprechen kann – sei es in der Natur, durch andere Menschen oder ein Bild vor deinem inneren Auge – so ist es der einfachste Weg sich mit Gott über das Medium Bibel zu unterhalten. Denn wenn wir in der Bibel lesen, dann lesen wir Gottes Wort. Seine Wahrheiten, seine Verheißungen, seine Ratschläge für uns und seine Prinzipien. Und wir lesen viel darüber, wie er uns sieht, dass er einen Plan für unser Leben hat und über seine Liebe zu uns.

Wenn wir das große dicke Buch aufschlagen oder in der Bibel App scrollen, dann fängt Gott schon an zu uns zu sprechen. Denn der Heilige Geist bewirkt, dass uns manche Verse mehr und manche weniger ansprechen – je nach momentaner Lebenslage und Thematiken, die wir verfolgen. So kann auf ganz einfache Art und Weise ein Dialog mit Gott hergestellt werden und die Monologe sind vorbei!

6. Der Mix macht`s

So, und was betet man nun genau, wenn man mit dem allmächtigen Gott spricht? Immerhin ist das ziemlich abgefahren, wenn man mit demjenigen in Kontakt treten kann, der einen selber erschaffen hat, oder? Da ist die Bibel in jedem Fall sehr praktisch orientiert und gibt uns ein Beispiel-Gebet an die Hand. Es ist eine Mischung aus Lob, Bekenntnis, Dank und Bitte. Dabei hat keiner dieser Aspekte Vorrang und ist wichtiger oder weniger wichtig. Wichtig ist vielmehr ein Wechselspiel aller Aspekte im Gebet. Das “Vater unser” steht im Matthäus Evangelium 6 ab Vers 9 (siehe Bild). Wenn du magst, kannst du mit diesem Gebet starten und es mit deinen eigenen Worten füllen.

7. Fürchte dich nicht! Habe Ehrfurcht.

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Einfach nur Worte daher plappern ist nicht das, was die Bibel sagt, was Gott gefällt. Das Herz muss ebenfalls die Worte meinen, die ausgesprochen werden. Dabei ist die Ehrfurcht vor Gottes Größe wichtig und das Bewusstsein, dass es ein Vorrecht ist überhaupt beten zu dürfen. Es ist ein Vorrecht, dass Gott uns durch Jesus vor ihm schützt und wir sollten so lange darüber nachdenken, bis uns diese Gewissheit begeistert und packt. Ehrfürchtige Liebe meint nicht zu plump und nicht zu förmlich zu beten. Ein kurzes Innehalten vor dem Gebet, um sich bewusst zu machen, wie krass es ist gleich mit Gott zu reden, ist ratsam.

8. Leinen los

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Beten bedeutet tatsächlich auch die eigene Schwäche und Hilflosigkeit anzunehmen: Nur wer anerkennt, dass er alleine schwach ist, also bankrott, kann hilflos zu Gott kommen und das Geschenk Jesus Christus annehmen. Beten heißt, dass man Jesus in die eigene Hilflosigkeit hineinholt. Und Gott hört dir zu, denn jeder, der das Verlangen hat auf die Suche nach Gott zu gehen, den hat Gott gerufen. Also wird er auch zuhören, wenn du sprichst. Er hat dich schließlich dazu aufgefordert.

9. Perspektivwechsel

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Beten richtet uns neu auf Gott aus: Gebet in Form von Anbetung, Schuldbekenntnis, Dank und Bitte gibt uns einen neuen Blick auf das eigene Leben, weil wir Gott in die jeweiligen Bereiche hineinlassen. Im Gebet sehen wir, wo wir stehen und merken, dass Gott uns liebt und umsorgt und dabei verlieren wir immer mehr unsere Ängste.

Oder wir merken, dass wir total mit uns selbst beschäftigt sind; das Gebet hilft dann von unserem Selbstmitleid frei zu werden. Gebet kann bewirken, dass wir “in der Realität ankommen”. Es kann uns zeigen, dass wir Dinge, die wir todernst genommen haben mit mehr Leichtigkeit betrachten dürfen und auch, dass Illusionen oder Wünsche platzen und wir aufwachen müssen. Der Nebel lichtet sich und wir können wieder klar sehen.

10. Licht in mir

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Beten erfordert und bewirkt Ehrlichkeit und Selbsterkenntnis: Die Grundvoraussetzung dafür ist Demut. Durch Beten wird diese Demut weit mehr, nämlich eine tiefe Ehrlichkeit zu uns selber. Echtes Beten erlaubt keinen Selbstbetrug, indem der Blick auf uns ehrlicher und klarer wird.

Im Gebet finden wir zu unserem wahren ich. Beten erfordert nicht nur das Bekenntnis konkreter Sünden und Fehlhandlungen, sondern auch das Offenlegen der inneren Einstellungen, Sichtweisen und Begierden, die hinter unseren Fehltritten liegen. Je mehr wir uns Gott nähern, umso mehr werden wir uns unserer eigenen Schwachheit, Trägheit und Unreinheit bewusst. Jedes “so tun als ob” ist bei Gott unnötig, weil er uns eh sieht, wie wir wirklich sind – ohne Maske.

In Anlehnung an das Buch “Beten” von dem Amerikanischen Pastor Timothy Keller.