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Einen deutlichen Anstieg in der Nachfrage nach Schwangerenberatung verzeichnet die "aktion leben" in der Corona-Krise. Laut der am Mittwoch veröffentlichten Jahresbilanz des Vereins erhielten im Wiener "aktion leben"-Beratungszentrum 2020 exakt 1.076 Menschen non-direktive, kostenlose Beratung und praktische Hilfe - das ist rund ein Viertel mehr Personen als im Jahr davor. In der Regel werden auch pro Person mehrere Beratungsgespräche geführt. Die fünf "aktion leben"-Beraterinnen führten im Jahr 2020 exakt 3.049 Beratungen durch. Auch das entspricht einer Zunahme von gut 18 Prozent. Dazu kamen 2.200 Kurzauskünfte am Telefon.

"Dass wir unterstützen konnten, verdanken wir vor allem unseren Spenderinnen und Spendern", so "aktion leben österreich"-Generalsekretärin Martina Kronthaler. Der unabhängige Verein fordert deshalb auch einmal mehr eine Erhöhung der öffentlichen Zuwendungen. Kronthaler: "Seit Jahren appellieren wir an die öffentliche Hand, die dringend benötigten Fördergelder zu erhöhen. Ohne die privaten Spenden würden viele schwangere Frauen und junge Mütter auf der Straße stehen."

Die Anliegen der "aktion leben"-Klientinnen reichten von psychosozialen Krisen und Konflikten wegen einer ungeplanten Schwangerschaft über sozialrechtliche Fragen bis hin zu finanziellen Engpässen und Wohnungsnot. "Besonders häufig wandten sich Frauen 2020 wegen vorzeitigen Mutterschutzes an die aktion leben. Die Angst vor Ansteckung mit Covid-19 war und ist groß", berichtete Kronthaler: "Eine schwangere Frau braucht oft rasche Entlastung, damit existenzielle Nöte abgewendet werden können. Großer Stress kann zu vorzeitigen Wehen und anderen Problemen führen."

Um schwangeren Frauen und ihren Partnern auch im Lockdown verlässliche und professionelle Beratung anbieten zu können, hat die "aktion leben" ihr Angebot innerhalb kürzester Zeit auf telefonische und Video-Beratung erweitert. 2020 wurden dreieinhalb Mal so viele Beratungsgespräche auf diese Weise geführt wie im Jahr davor. Darüber hinaus fanden aber auch weiterhin Face-to-Face-Beratungen statt - unter Wahrung der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen. Zudem wurden Beratungen per E-Mail durchgeführt. Die Zahl der Paarberatungen hat sich laut "aktion leben" im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.