page-header

Die Zentralregierung im Irak hat den Besuch von Papst Franziskus bestätigt. Das Kirchenoberhaupt werde im Land unter irakischem Schutz reisen, erklärte ein Untersekretär des Außenministeriums in Bagdad am Mittwoch laut der irakischen Nachrichtenagentur INA. Zugleich erklärte der Mitarbeiter, während der Begegnung mit Großajatollah Ali al-Sistani in der Stadt Nadschaf werde es "keinerlei Unterzeichnungen oder Abkommen" geben.

Es ist das erste Mal, dass ein Papst den Irak besucht und von der höchsten Autorität des schiitischen Islam empfangen wird. Nach Bekanntgabe des Treffens gab es Spekulationen, Franziskus und al-Sistani könnten einen Aufruf zum religionsübergreifenden Einsatz für Frieden unterzeichnen, das "Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen". Dieses hatte der Papst zuvor mit dem sunnitischen Großimam Ahmad al-Tayyeb 2019 in Abu Dhabi vorgestellt.

Der Aufenthalt des Papstes werde eine "große Wirkung für den Irak und die Unterstützung der Christen im Land" haben, sagte Untersekretär Nizar Al-Khair Allah. Den Besuch in der für Schiiten heiligen Stadt Nadschaf nannte er "historisch".

Die vom 5. bis 8. März geplante Visite des Papstes in dem Krisenstaat steht mit Blick auf die Sicherheitslage und zuletzt stark ansteigende Corona-Infektionszahlen vor beträchtlichen Herausforderungen. Der irakisch-ägyptische Sender Al-Baghdadia hatte am Dienstag gemeldet, der Besuch werde deswegen auf unbestimmt verschoben. Ein Mitarbeiter der Vatikan-Botschaft in Bagdad dementierte dies per Twitter.