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Der Wintereinbruch in Wien bringt nicht nur Kälte und Schnee, sondern auch einen erhöhten Andrang in den Caritas "Wärmestuben". Zählten die Wärmestuben im vergangenen Winter 14.350 Besuche an 307 Tagen, seien es seit Dezember 2020 bereits rund 3.300 Besuche. Neben den eisigen Temperaturen würden auch die Corona-Krise die Situation der Wärmestuben-Gäste verschlechtern. "Je länger die Pandemie dauert, desto mehr Menschen geraten unter Druck: Viele sind aktuell auf Hilfe angewiesen", so Klaus Schwertner, der geschäftsführende Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien, in einer Aussendung am Mittwoch. Aktuell haben 27 Pfarren und ein Verein tagsüber ihre Türen für Gäste geöffnet. Die Pfarren teilen sich die Öffnungszeiten so auf, dass bis Ende März zumindest eine Wärmestube geöffnet ist.

Aktuell würden den Gästen auch die Auswirkungen der Gesundheitskrise und ihre sozialen Folgen zu schaffen machen, informierte Schwertner. Die Wärmestuben seien daher auch eine wichtige Ergänzung, "wenn es darum geht, die Angebote der Wohnungslosenhilfe zu entlasten".

Unter den Besuchern seien wohnungslose und akut obdachlose Menschen, aber auch Mindestpensionisten, die zwar eine kleine Wohnung oder ein Zimmer haben, denen aber Geld für das Heizen fehle, informierte die Caritas Wien. Auch einsame Menschen würden die pfarrlichen Wärmestuben aufsuchen, die eine Platz zum Ausruhen und Aufwärmen sowie warme Getränke und kleine Mahlzeiten bieten. Insgesamt unterstützen an die 850 Ehrenamtliche die Wärmestuben.

"Die Corona-Pandemie hat durch das notwendige Abstandhalten einen dramatischen Effekt auf das soziale Gefüge. Viele Menschen leiden unter der Isolation", meinte Schwertner. Zwar sei Einsamkeit bereits vor der Pandemie für viele Gäste ein Problem gewesen, die Situation habe sich jedoch noch einmal dramatisch verschlimmert. Das pfarrliche Caritas-Angebot sei daher auch ein Zeichen, dass man es nur miteinander durch die Krise schaffe - "wenn wir uns trotz Körperabstands innerlich nahe bleiben".

Als Folge der Corona-Pandemie verfügen die Wärmestuben auch über ein Hygienekonzept, um sowohl die Gäste als auch die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter der Pfarren bestmöglich zu schützen. Dazu gehören FFP2-Masken, Contact Tracing, Platzkarten sowie Abstandsregeln.

Bedarf wird größer

"Der Bedarf an solchen Orten des Zusammenhalts wird größer", berichtete etwa Projektmitarbeiterin Katharina Renner. "Für gewöhnlich schließen die Wärmestuben mit Ende des Winters. Im vergangenen Jahr haben wir zusammen mit den Pfarren im März aber kurzerhand neun Corona Not-Wärmestuben ins Leben gerufen, die in der ersten Phase der Pandemie weiterhin für Menschen in Not geöffnet hatten." Auch in diesem Winter gelte, dass die Wärmestuben offen bleiben, solange es die Situation erfordert.

(Info: www.caritas-wien.at/waermestuben; Caritas Spendenkonto: BIC: GIBAATWWXXX, IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560; Online: caritas-wien.at/spenden, Kennwort: Wärmestuben)