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1,8 Millionen Kindern sind in Rumänien von Armut betroffen. Die betroffenen Kinder können wegen der coronabedingten Schulschließungen aktuell kaum am virtuellen Unterricht teilnehmen, da es an technischen Endgeräten fehlt, oder von ihren Eltern, oft funktionale Analphabeten, nicht unterstützt werden. Die Caritas Burgenland sammelt in den kommenden Wochen im Rahmen ihrer heurigen Kinderkampagne gezielt Spenden für diese Kinder in Not. "Jedes Kind sollte eine Chance auf Bildung erhalten", betonte Caritas Burgenland Direktorin Edith Pinter im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch. Durch die Schulschließungen würden Kinder ihre Zukunftschancen verlieren, es entstünden zudem Bildungslücken, die schwer zu stopfen seien.

Laut Schätzungen können aktuell weltweit 1,5 Milliarden Kinder aufgrund der Pandemie keine Schule besuchen. "Nicht einmal ein Drittel dieser Kinder kann von zu Hause aus lernen, die meisten besitzen weder Radio noch Computer. Diese Kinder sind die Verlierer der Corona-Krise", alarmierte Pinter.

Besonders betroffen seien Kinder in Krisengebieten, in Heimen, auf der Flucht oder mit Behinderung. "Sie verlieren nicht nur Bildungschancen, sondern erleiden auch einen Verlust an Stabilität und Zukunft", so die Caritas Burgenland Direktorin. Der Schulbesuch sei für viele Kinder zudem ein sicherer Ort, abseits familiärer Probleme, oder die einzige Chance auf eine Mahlzeit pro Tag.

Unterstützung für die ärmsten Familien

Die Caritas und ihre Partner betreuen in Rumänien betroffene Familien zu Hause und unterstützen beim Homeschooling. In der Region Siebenbürgen betreibt die Caritas fünf Kinderzentren in ländlichen, armen Gebieten. Neben Materialien für den Online-Unterricht verteilt die Caritas in Blaj (Rumänien) aktuell auch Lebensmittel und Hygieneartikel. "Die Kinder dürfen nicht hungern", mahnte der Caritas Direktor von Blaj, Nicolae Anusca. Sie hätten schon vor der Krise zu den Schwächsten gehört und benötigten nun dringend unterstützen.

Mithilfe von Spenden konnte für einen Großteil der betreuten Schulkinder bereits Tablets gekauft werden, mithilfe derer sie dem Online-Unterricht nun folgen können. Ziel sei es Lernrückstände wieder aufholen und Perspektive zu geben, erläuterte Anusca.

Rund 250 Kinder werden von der Caritas unterstützt, darunter auch behinderte Kinder, die am stärksten von der Pandemie beeinträchtigt werden, so der Caritas Direktor von Blaj. Besonders betroffen sind laut Anusca auch Kinder von Taglöhner-Familien, die wegen der Corona-Krise nun auch vor wirtschaftlichen Problemen stünden. "Viele Kinder müssen arbeiten gehen, um einen Verdienstausfall der Eltern wettzumachen oder für die Geschwister zu sorgen. Ein frühzeitiger Schulabbruch ist oft die Folge", so Anusca. Aber auch die Caritas Blaj selbst benötigt finanzielle Unterstützung, da für 2020 teils versprochene Fördergelder ausgeblieben seien.

Die fünf Kinderzentren und die Sozialarbeiter würden nicht nur beim Lernen helfen, sondern auch ein Gefühl der Sicherheit, des friedlichen Miteinanders und neue Perspektiven für die Zukunft geben, meinte Pinter. Zudem erhalten Kinder auch eine sozialpädagogische Betreuung.

Die Caritas Burgenland bittet aktuell um Spenden für die Caritas-Tageszentren in Rumänien. Bereits mit einer Unterstützung von 10 Euro kann einem schwerst behinderten Kind eine Behandlungseinheit des mobilen ReHa-Teams der Caritas ermöglicht werden; eine Spende von 50 Euro ermöglicht einem Kind den Besuch des Kinderzentrums für einen Monat inklusive warmer Mahlzeiten und Lernbetreuung.

(Link und Spenden: www.caritas-burgenland.at/aktuell/kampagne/kinderkampagne/)