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Ein Umdenken in der Migrationspolitik hat eine Gruppe von 70 katholischen Politikern und Führungspersönlichkeiten aus Lateinamerika und Spanien von ihren Regierungen gefordert. Migranten bräuchten mehr Rechte und dürften nicht länger als Kriminelle angesehen oder dem organisierten Verbrechen ausgeliefert sein, heißt nach Angaben des Portals "Vida Nueva" (Montag) in einer gemeinsamen Erklärung vom Wochenende. Bei ihren Forderungen beziehen sich die Unterzeichner auf Papst Franziskus.

Migrationspolitik müsse sich vor allem auf die Anerkennung und den Schutz der Menschenrechte konzentrieren, heißt es in dem Manifest der "Academia de Lideres Catolicos" mit Sitz in Santiago de Chile. Dringend notwendig sei daher die Einführung wirksamer Programme zum Schutz und zur Betreuung von Migranten.

Die derzeitige Haltung gegenüber Migranten führe zu schrecklichen Ereignissen wie dem Massaker im nordmexikanischen Grenzort Camargo, bei dem am 22. Jänner 2019 jugendliche Migranten aus Guatemala ermordet wurden. Derartige "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" dürften nie wieder geschehen, fordern die Führungspersönlichkeiten.

Der gemeinsamen Erklärung ging eine Videokonferenz mit dem guatemaltekischen Kardinal Alvaro Ramazzini in der Vorwoche voraus. Akademie-Direktor Jose Antonio Rosas zufolge reagiere man damit auch auf die Enzyklika "Fratelli tutti", in der Papst Franziskus zu einer "neuen und guten Politik, in der sich die politischen Rivalen darauf einigen, sich den wirklichen Problemen unseres Volkes zu stellen" aufgerufen habe.