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Nach der Erzdiözese Wien haben sich auch die "Freikirchen in Österreich" im Anschluss an verbotene Kundgebungen von Gegnern der Corona-Politik der Regierung von religiöser Vereinnahmung distanziert. Christliche Symbole dürften "nicht politisch instrumentalisier" werden, hieß es in einer Aussendung der seit 2013 anerkannten Religionsgemeinschaft am Dienstag. Eine "Etikettierung" von politischen Demonstrationen als angeblich christliche Veranstaltungen, wie dies am Sonntag in Wien geschehen sei, lehnen die Freikirchen ab: "Das Kreuz Christi und christliche Begriffe wie Gottesdienst, Gebet und Wallfahrt sollten nicht missbraucht werden, um für politische Meinungen zu demonstrieren."

Bereits am Sonntag hatte die Erzdiözese Wien eindringlich vor der als "christliche Prozession" getarnten Corona-Demonstration gewarnt. Die dazu Aufrufenden hätten das vom Innenministerium verfügte Versammlungsverbot unter anderem damit zu umgehen gesucht, dass sie der Demo eine "religiöse Staffage" verleihen. Katholiken sollten "bei diesem Etikettenschwindel nicht mitmachen", riet Diözesansprecher Michael Prüller.

Auch die Freikirchen wenden sich in der Stellungnahme vom FKÖ-Vorsitzenden Reinhard Kummer nun gegen Versuche, in politischen Auseinandersetzungen "Meinungen mit christlichen Argumenten zu legitimieren", indem der Name Jesu Christi und Bibelzitate verwendet werden. Kummer nannte als Beispiel ein bei der Demonstration verwendetes Transparent mit der Aufschrift "Jesus Blut heilt! Nicht die Impfung", um gegen Immunisierung durch Impfungen zu mobilisieren. Diese Vermischung von theologischen Begriffen mit immunologischen Maßnahmen sei unsachlich und würden von den Freikirchen in Österreich abgelehnt, so Kummer.

Der FKÖ gehören fünf Bünde an: die Baptisten, die Evangelikalen Gemeinden, die Elaia Christengemeinden, die Freie Christengemeinde-Pfingstgemeinde sowie die Mennonitische Freikirche. (Info: freikirchen.at)