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Der Reformdialog "Synodaler Weg" der katholischen Kirche in Deutschland hat nichts an seinem Schwung verloren und zugleich das Zeug, zu einem Motor weltweiter kirchlicher Reformen zu werden: Davon zeigt sich der Salzburger Theologe Prof. Gregor Maria Hoff in einem Beitrag auf "feinschwarz.net" überzeugt. Hoff lässt darin die jüngste große Online-Konferenz des Synodalen Weges am 4. und 5. Februar Revue passieren. Sein Fazit: "Was der Synodale Weg begonnen hat, ist nicht mehr aufzuhalten." Vieles könne in den Ortskirchen bereits jetzt umgesetzt werden, manches brauche weltkirchliche Entscheidungen. Dazu könne der Synodale Weg "eine Motorfunktion übernehmen", so der Theologe.

Überrascht zeigte sich Hoff in seinem Rückblick auf die zweitägige Online-Veranstaltung, dass die Digitalität der Aufrichtigkeit und Authentizität der Auseinandersetzung offenbar keinen Abbruch getan hat. Schließlich hänge vieles am "Augenblick der Konfrontation" und der direkten Auseinandersetzung, die nur schwer digital umzusetzen sei.

Ein weiteres Hindernis, welches die Versammlung zu bewältigen hatte, seien die Ereignisse von Köln gewesen - also die zuletzt wieder verschärft geführte Debatte um die Missbrauchsaufarbeitung in der Erzdiözese Köln und die Rolle von Kardinal Rainer Maria Woelki dabei. "Der Verdacht, dass die katholische Kirche in Deutschland Aufklärung doch nur nach eigenen Vorgaben und Interessen managt, stand im Raum. Dem hielt die Regie des Synodalen Wegs mehr als Absichtserklärungen entgegen. Offen wurden die Kölner Ereignisse angesprochen, in gebotener Klarheit und distinktiver Schärfe kritisiert. Vor allem aber bekamen die Opfer des Missbrauchs gleich am Anfang das Wort."

Insgesamt hätten auch diese Beratungen wieder gezeigt, dass der Synodale Weg gerade keine "ideologisch verzerrte Sicht" auf Kirche darstelle, wie ihm dies von Kritikern vorgeworfen werde, sondern - im Gegenteil - sich "eine neue Debattenkultur des gesamten Volkes Gottes" etabliere, deren Erfolg sich einzig in der Überzeugungskraft der Argumente bemesse. Dies verlange ein "echtes Hinhören" der Beteiligten und entziehe sich jedem Versuch, die Reformagenda durch eine "katholische Communio-Kosmetik" abzuschwächen, betonte Hoff. "Die Aufbruchsstimmung von Frankfurt ist nicht verpfufft."

(Volltext online unter /www.feinschwarz.net/entschiedenheit-statt-laehmung)