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Der Katholische Familienverband Kärnten fordert im Vorfeld der Kärntner Gemeinderatswahlen (28. Februar) finanzielle Unterstützung für jene Familien, in denen Kleinkinder zu Hause betreut werden. Damit Eltern sich eine Betreuung ihrer Kinder unter drei Jahren in einer Betreuungseinrichtung leisten können, werden sie monatlich von der öffentlichen Hand mit tausend Euro gefördert. Eltern, die sich entscheiden, ihre Kinder selbst zu betreuen, erhielten bisher aber keine Förderung, kritisierte der Familienverband in einer Aussendung diese Ungleichbehandlung.

Der Familienverband führte in dieser Angelegenheit auch eine Umfrage unter den politischen Vertretern in den Kärntner Gemeinden durch. "Wir erhielten über 90 Antworten von 440 Befragten aus insgesamt 77 Gemeinden. Die meisten Gemeindeparteiobleute sprechen sich dafür aus, die ungerechte Ungleichbehandlung von Kinderbetreuung innerhalb und außerhalb der Familie zu beenden", so Andreas Henckel Donnersmarck, Vorsitzender des Kärntner Familienverbandes. Familien seien systemrelevant. Gerade in der Krise zeige sich, "dass die Familien zur Bewältigung der großen Herausforderungen eine wesentliche Rolle spielen". Es könne nicht sein, "dass der Staat nur dann Kinderbetreuung subventioniert, wenn die Kinder, die es zu betreuen gilt, nicht die eigenen sind", so Henckel-Donnersmarck.

Es sei nicht einzusehen, "dass der Ort, an dem Humanvermögen geschaffen, geliebt und gepflegt wird, völlig aus dem Blick gerät". Jede Arbeit werde Entgelt-mäßig abgegolten und sozialrechtlich berücksichtigt, nur die in und durch Familien geleistete Arbeit nicht, kritisierte der Familienverbandsvorsitzende.

Erfreulich sei, dass sowohl zustimmende als auch kritische Rückmeldungen zur Umfrage teilweise umfangreich inhaltlich begründet wurden. Nur sechs Politiker sprachen sich gegen eine Unterstützung aus. Die meisten Antworten kamen aus den Reihen von FPÖ und ÖVP. SPÖ-Vertreter äußerten sich mit nur fünf Stimmen verhalten und geteilter Meinung zum Thema. Auch bei den Grünen und Neos gibt es Ja und Nein-Stimmen.

Obwohl breiter Konsens besteht, auch die Betreuung innerhalb der Familie fördern zu wollen, kam die Kärntner Politik bisher nicht in die Umsetzungsphase. Bereits vor drei Jahren wurde in Kooperation mit Landesregierung sowie einigen Gemeinden das sogenannte Kärntner Kinderbetreuungsmodell entwickelt. Es sieht vor, auch die Betreuung innerhalb der Familie zu fördern, wurde aber vonseiten des Landes kurz vor der Umsetzung abgesagt. Der Katholische Familienverband fordert nun erneut dessen Umsetzung.