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So stellt Sophia Thomalla die Werbeaktion des Lottoanbieters auf ihrer Instagramseite dar.
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Proteste hat eine gotteslästerliche Werbung eines Lottoanbieters ausgelöst. Sie zeigt das Fotomodell Sophia Thomalla am Kreuz – gefesselt an Armen und Beinen und sehr knapp bekleidet. Die Aktion des Unternehmens Lottohelden mit Sitz in Gibraltar steht unter dem Motto „Weihnachten wird jetzt noch schöner“. Scharfe Kritik an der Werbekampagne übt der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg (Münster). Er nannte die Aktion „geschmacklos und dumm“. Es sei „erbärmlich“, dass ein Unternehmen Glaube, nur durch Verletzung religiöser Gefühle werben zu können, sagte Sternberg gegenüber „Bild“. Die EKD wolle sich nicht zu der Werbung äußern, erklärte ein Sprecher auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Der Deutsche Werberat (Berlin) wird ein Beschwerdeverfahren einleiten wegen einer möglichen Verletzung religiöser Gefühle, teilte Sprecherin Anne Grote auf idea-Anfrage mit. „Wir setzen ein Fragezeichen hinter diese Werbung.“ Der Werberat werde jetzt den Lottoanbieter zu einer Stellungnahme auffordern, so die Sprecherin. Der weitere Weg: Wenn der Werberat die Beschwerde für begründet hält, wird er darauf dringen, dass die Werbung eingestellt oder entsprechend geändert wird. Lehnt das Unternehmen dies ab, kann der Werberat eine öffentliche Rüge aussprechen. Ein solcher Schritt ist nach Angaben des Rates aber nur selten notwendig, da die Firmen in der Regel der Aufforderung nachkämen, anstößige Werbung einzustellen oder abzuändern.

Thomalla: „Ich glaube an mich, und ich glaube an Karma“

Auf Instagram schrieb Sophia Thomalla unter das Foto, das sie am Kreuz zeigt: „Ziemlich breites Kreuz für eine Frau mit so schmalem Körper.“ Das Fotomodell äußerte sich auch gegenüber „Bild“ zu der Werbung und ihrem Glauben. Zur Frage, was sie über religiöse Menschen denkt, die ihre Jesus-Kopie verletzen könnte: „Wenn man wie ich in einer Familie aus dem Osten aufgewachsen ist, dann ist die Kirche als Institution eben nicht so ein großes Thema wie für andere. Ich respektiere aber jeden, der seine Form des Glaubens lebt.“ Laut „Bild“ ist Thomalla nicht getauft, nahm aber freiwillig am evangelischen Religionsunterricht teil. Zum Thema Glauben sagte sie: „Ich glaube an mich, und ich glaube an Karma. An gutes und an schlechtes. Wenn man prinzipiell so eingestellt ist, dass man gut zu anderen Menschen ist, dann ist das mein Glaube.“