In wenigen Tagen startet die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Katar. Die Vergabe ist strittig und wurde direkt nach der Entscheidung der FIFA im Jahr 2010 kritisiert – auch aus den Kirchen. „Da ist die FIFA, die beansprucht, wir bringen die Welt zusammen. Und auf der anderen Seite erleben wir in vielen Ländern, dass hier Arbeiter*innenrechte, die Rechte von Frauen, von sexuellen Minderheiten, Pressefreiheit, Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit, nicht wirklich umgesetzt werden“, so der rheinische Präses und Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Thorsten Latzel in einem am 16.11.2022 veröffentlichten Videostatement.
Was wir hier erleben, sei kein neues Phänomen: „Spätestens seit den Olympischen Spielen 1936 wissen wir, was „Sportswashing“ bedeutet. Das ist der Versuch eines Landes, sich mit einer sportlichen Großveranstaltung nach außen gut darzustellen und so über die ethischen Probleme im eigenen Land hinwegzutäuschen“, erklärt Latzel. „Wir laden Sie ein: Setzen Sie sich mit den ethischen Fragen, den Problemen in Katar auseinander. Vor allem: Lassen Sie uns gemeinsam dafür einsetzen, dass wir wieder sportliche Großveranstaltungen haben, in denen der Sport im Zentrum steht und die dazu beitragen, dass wir in einer freien, offenen, zivilen Gesellschaft Leben.“
Zur Auseinandersetzung mit diesen ethischen Fragen haben die EKD und das Sportethische Forum der EKD heute eine Videoreihe mit Kurzstatements prominenter Persönlichkeiten aus Kirche, Sport und Gesellschaft gestartet. Diese werden in den kommenden Wochen auf den Social-Media-Kanälen der EKD veröffentlicht.