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Gerade außerschulische Kontakte seien “essentiell für die Erholung von den speziellen Anforderungen des distance learning”, unterstreicht die EJÖ.
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Gemeinsam mit der Bundesjugendvertretung hat die Evangelische Jugend Österreich (EJÖ) die Bundesregierung dazu aufgefordert, mit Blick auf die Zeit nach dem dritten Lockdown “das Wohlergehen und die Lebens- und Entwicklungsrealität von Kindern und Jugendlichen” mitzubedenken. In einer Aussendung vom Montag, 18. Januar, schließt sich die EJÖ den Forderungen des Dachverbandes österreichischer Jugendorganisationen an. Kindern und Jugendlichen müssten unter Einhaltung entsprechender Sicherheitsvorgaben Möglichkeiten zum sozialen Austausch gegeben werden.

Thomas Nanz, Vorsitzender der EJÖ betont: „Die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen dürfen nicht gegen den Schutz der älteren Generationen ausgespielt werden.” Die Schutzmaßnahmen dürften nicht auf Kosten der Jugendlichen gehen, die in ihrer Entwicklung ebenso vulnerabel seien. Mit Blick auf die Zukunft müsse verhindert werden, “dass Kindern und Jugendlichen weiterhin der Raum und die Möglichkeit genommen wird, sich zu eigenständigen, verantwortungsbewussten und gesellschaftsfähigen Menschen zu entwickeln.”

Die geplante schrittweise Öffnung der Schulen sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. „Gerade jetzt bedarf es auch einer engeren Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Politik, Eltern, Pädagogen, Schülern und Experten aus der außerschulischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, um belastbare, langfristige Konzepte, Rahmenbedingungen und Lösungen zu schaffen“, sagt Judith Schrödl, stellvertretende Vorsitzende der EJÖ. Diese Lösungen sollten neben einem regulären Präsenzschuldienst auch planungssichere außerschulische Jugendarbeit ermöglichen.

Für viele Kinder und Jugendliche seien gerade außerschulische Kontakte und die Angebote der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit ein wichtiger Teil der Freizeit “und essentiell für die Erholung von den speziellen Anforderungen des distance learning”. Entsprechende Sicherheitskonzepte dafür seien bereits im Frühjahr 2020 entwickelt worden. Die drastischen Kontaktbeschränkungen hätten unter Jugendlichen gravierende Folgen. Studien belegten “einen sprunghaften Anstieg an negativen psychischen und auch physischen Folgen bei Kindern und Jugendlichen, wie Ängste, Antriebslosigkeit, Depressionen bis hin zu akuter Suizidgefährdung”, heißt es in der Aussendung.