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Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wird wohl mit Hubert Aiwanger, Spitzenkandidat und Parteichef der Freien Wähler in Bayern, eine Koalition bilden.
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In Bayern haben die Protestanten mit zum Erfolg von Bündnis 90/Die Grünen bei der Landtagswahl am 14. Oktober beigetragen. Jeder fünfte evangelische Wähler (20 Prozent) gab der Partei seine Stimme. Das geht aus einer Wahltagsbefragung der Forschungsgruppe Wahlen (Mannheim) im Auftrag des ZDF hervor. Die Grünen hatten 17,5 Prozent der Stimmen erhalten und haben damit ihren Anteil im Vergleich zu 2013 (8,6 Prozent) verdoppelt. Die CSU verlor ihre absolute Mehrheit (jetzt 37,2 Prozent, -10,4 Prozentpunkte). Die Freien Wähler erhielten 11,6 Prozent (+2,6), die erstmals angetretene AfD 10,2 Prozent, die SPD 9,7 Prozent (-10,9) und die FDP 5,1 Prozent (+1,8). Besonders stark schnitten die Grünen bei den Konfessionslosen ab (26 Prozent). Bei Katholiken erreichten sie 14 Prozent. Nach wie vor stärkste Kraft bei den konfessionellen Wählern ist die CSU: 45 Prozent der Katholiken und 36 Prozent der Protestanten machten ihr Kreuz bei den Christsozialen. Bei den konfessionslosen Urnengängern bekam die Union dagegen nur 19 Prozent. Die stark geschrumpfte SPD erzielte bei den Evangelischen ein überdurchschnittliches Ergebnis (14 Prozent). Bei Katholiken und Konfessionslosen betrug ihr Anteil lediglich 8 bzw. 9 Prozent. Die Freien Wähler, die vor allem auf dem Land stark sind, punkteten in erster Linie bei Katholiken (14 Prozent). Etwas geringer war der Zuspruch von Protestanten (10 Prozent) und Wählern ohne Kirchenbindung (9 Prozent).

AfD: 15 Prozent bei Konfessionslosen

Die AfD erreichte bei den konfessionslosen Wählern 15 Prozent, aber nur neun Prozent bei Katholiken und acht Prozent bei Evangelischen. Die FDP schnitt bei Konfessionslosen (8 Prozent) besser ab als bei Protestanten (5 Prozent) und Katholiken (4 Prozent). Von den rund 13 Millionen Einwohnern Bayerns waren Ende 2017 49,6 Prozent römisch-katholisch und 18,3 Prozent evangelisch.