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Der Journalist und Bestsellerautor Peter Hahne.
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Der Journalist und Bestsellerautor Peter Hahne (Berlin) hat vor Heuchelei in der Kreuz-Debatte gewarnt. Anlass sind kritische Stimmen in Kirchen und Politik zum Erlass der Bayerischen Staatsregierung, im Eingangsbereich aller Landesbehörden ein Kreuz aufzuhängen. In seiner Kolumne in der „Bild am Sonntag“ schreibt Hahne: „Die Debatte über Kreuze in bayerischen Behörden wird immer wirrer. Doch sie könnte auch Klarheit schaffen, soll das Ganze nicht in pharisäerhafter Heuchelei enden.“ So habe der frühere Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) gemahnt: „Das Kreuz gehört uns nicht.“ Hahne fragt: „Hat er vergessen, dass das Attribut ‚christlich‘ seiner Partei auch nicht gehört?“ Dies sei eine Gelegenheit, das „hohe C endlich abzuschaffen“. Es gebe nämlich keine christliche Politik, sondern nur Christen in der Politik – und zwar in allen Parteien.

Wenn die Kirchen das Kreuz im Finanzamt stört ...

Und wenn die Kirchen das Kreuz im Finanzamt störe, „sollten sie schnellstens verfügen, dass solche staatlichen Ämter nicht länger die Kirchensteuern eintreiben. Das wäre glaubwürdig.“ So hätte der Kreuz-Streit laut Hahne gleich zwei begrüßenswerte Nebeneffekte. Er gehörte von 1991 bis 2009 zum Rat der EKD.

Theologe David Berger: Das Kreuz gehört zu Deutschland

Zur Kreuz-Debatte äußert sich auch der katholische Theologe und Philosoph David Berger (Berlin) in der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (Berlin): „Das Kreuz steht für Gleichberechtigung von Männern und Frauen, für eine Gesellschaft, in der sich auch Juden mit Kippa sicher auf die Straße wagen können, in der Homo- und Transsexuelle nicht befürchten müssen, gesteinigt zu werden, und kleine Mädchen nicht zwangsverheiratet werden.“ Dass das unter dem muslimischen Halbmond völlig anders sei, zeigten die täglichen Nachrichten. Berger: „Der real-existierende Islam steht für eine Minderbewertung von Frauen, Hass auf alle Ex- und Nichtmuslime, auf Trans- und Homosexuelle. Weil wir keinen Rückfall in die voraufklärerische Barbarei wollen, sollten wir endlich davon sprechen, dass das Christentum und damit auch das Kreuz zu Deutschland gehören."