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Der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Bundestag, Volker Kauder (dritter v. l.) bei der Kundgebung in Nürnberg.
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Die Bundesregierung wird einen Beauftragten für Religionsfreiheit einsetzen. Das hat der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Bundestag, Volker Kauder, am 17. März bei einer Kundgebung der Evangelischen Allianz Nürnberg angekündigt. Die beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung angesiedelte Stelle werde noch in dieser Woche besetzt. An der Kundgebung unter dem Motto „Verfolgte Christen brauchen Hilfe“ nahmen nach Angaben der Veranstalter rund 500 Personen teil. Kauder übte dabei Kritik an der Türkei. Er warf der türkischen Armee vor, bei ihrem Einsatz in Syrien keine Rücksicht auf bedrohte christliche Familien zu nehmen. Kauder forderte zugleich mehr Religionsfreiheit für Christen in der Türkei ein: „So wie Muslime in Deutschland ihre Moscheen bauen dürfen, so müssen auch Christen in der Türkei Kirchen bauen dürfen.“ Kauder wies ferner darauf hin, dass es in Flüchtlingsunterkünften in Deutschland zu Gewalt gegen geflohene Christen durch Angehörige anderer Religionen gekommen sei. Zweiter Hauptredner war der Leiter des Hilfswerks Open Doors Deutschland, Markus Rode (Kelkheim bei Frankfurt am Main). Er rief zum Gebet dafür auf, dass verfolgte Christen in ihrem Glauben standhaft bleiben. Schirmherr der Veranstaltung war der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

Erzbischof Schick: Religionsfreiheit ist das Herzstück der Menschenrechte

Der (katholische) Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick, schrieb in einem Grußwort: „Uns Christen muss es eine selbstverständliche Pflicht sein, uns für unsere verfolgten und bedrängten Glaubensgeschwister einzusetzen.“ Religionsfreiheit sei das Herzstück der Menschenrechte. Wenn sie nicht gewahrt werde, sei der ganze Menschenrechtskatalog in Gefahr. Zu der Kundgebung eingeladen hatten neben der Evangelischen Allianz unter anderen sieben evangelische Dekanate in Mittelfranken, das katholische Dekanat Nürnberg, die dortige Arabisch-Kurdische Evangelische Gemeinde, die Chaldäische Gemeinde, die Rumänische Orthodoxe Gemeinde und eine Reihe von Hilfswerken.