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Bei den propalästinensischen Demonstrationen in Berlin verbrannten Teilnehmer israelische Fahnen.
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Auf Empörung sind antisemitische Ausschreitungen bei mehreren propalästinensischen Demonstrationen am 8. und 10. Dezember in Berlin gestoßen. Dabei verbrannten Teilnehmer israelische Fahnen und riefen Parolen wie „Israel, Kindermörder“ und „Tod Israel“. Auslöser für die Proteste war die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Am 8. Dezember versuchten Demonstranten am Brandenburger Tor, die Absperrung zur US-Botschaft zu durchbrechen. Zehn Personen wurden vorläufig festgenommen. 450 Polizisten waren im Einsatz, um die rund 1.200 Demonstranten im Zaum zu halten. Laut „Bild“ handelte es sich um „Hunderte Muslime (u.a. Palästinenser, Türken)“. Ein Ordner einer Solidaritätsdemonstration mit Israel wurde verletzt. Politiker verschiedener Parteien verurteilten die antisemitischen Ausfälle. „Wir akzeptieren nicht, wenn Juden oder der Staat Israel auf diese beschämende Weise beleidigt werden“, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). Der Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) erklärte: „Wer unser hohes Gut der freien Meinungsäußerung missbraucht für Antisemitismus, Rassismus und durch das Verbrennen von Fahnen Hass sät, der kann nicht den Schutz des Demonstrationsrechts dafür nutzen.“ Der FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff sprach von einer „Schande für Berlin“. Er kritisierte auch die Berliner Landesregierung: „Wie lange will der Senat noch dabei zusehen, wie in Berlin antisemitische Demonstrationen stattfinden?“

Berliner Kirche verurteilt die Gewalt

Die Berliner Direktorin des Amerikanischen Jüdischen Komitees (AJC), Deidre Berger, mahnte: „Wenn israelische Fahnen im Herzen Berlins verbrannt werden, erfordert das eine unmissverständliche Reaktion der Politik.“ Laut dem AJC wurde bei den Demonstrationen auch die radikal-islamische Terrororganisation Hamas verherrlicht. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz erklärte auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, man verurteile alle Formen von Gewalt, auch die symbolische, die einem Friedensprozess entgegenstehe: „Das Verbrennen von Fahnen gehört zweifelsfrei dazu.“