page-header
Glaubensimpulse (Impuls Medien) initiierte die Online-Gebetsinitiative #PrayForUkraine - Nun folgten auch Österreichs Kirchen.
Anzeige

Nach dem Online-Aufruf #PrayForUkraine (Gebet für Ukraine) durch die christliche Social-Media-Initiative Glaubensimpulse (IM - Impuls Medien) folgten auch Österreichs Kirchen landesweit diesem Aufruf mit einer Gebetsinitiative.

Die Spitzen der Kirchen und Religionsgemeinschaften in Österreich rufen heute Freitag um 15 Uhr zu einer überkonfessionellen Gedenkminute für den Frieden auf. Begleitend zum stillen Gebet für die Menschen in der Ukraine werden im ganzen Land die Kirchenglocken läuten. Im Wiener Stephansdom erklingt dazu die Pummerin, Dompfarrer Toni Faber lädt alle Gläubigen zu einem gemeinsamen Gebet um 14.55 Uhr in den Stephansdom ein. Im Linzer Mariendom begehen Bischof Manfred Scheuer und der evangelische Superintendent Gerold Lehner um 15 Uhr eine gemeinsame Schweigeminute mit anschließendem Gebet.

Der ORF wird für die Gedenkminute sein Programm unterbrechen. An der Initiative beteiligen sich neben den christlichen Kirchen sowie der Israelitischen Religionsgesellschaft und der Islamischen Glaubensgemeinschaft auch alle anderen gesetzlich anerkannten Religionsgesellschaften. Auch in den kommenden Tagen sind in zahlreichen Diözesen Gedenkveranstaltungen und Friedensgebete geplant.

In Salzburg etwa lädt Erzbischof Franz Lackner gemeinsam mit der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Gemeinde am Samstag (26. Februar) um 18.30 Uhr zum gemeinsamen Gebet des byzantinischen Hymnos Akathistos in den Salzburger Dom ein. Gestaltet von der Griechisch-Katholische Gemeinde und von Pfarrer Vitaliy Mykytyn geleitet, wird der Erzbischof der Feier vorstehen. Im Anschluss werden Jugendliche der ukrainischen Gemeinde gemeinsam mit der Katholischen Jugend und der Loretto-Jugend eine Lichterkette bilden, die vom Dom ausgeht. Es werden zudem Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen christlichen Kirchen aus dem Gebiet der Erzdiözese teilnehmen. Das Gebet wird auch per Livestream übertragen (www.salzburger-dom.at).

Bereits am Donnerstag hatte die Katholische Aktion (KA) Salzburg zu einer Mahnwache vor der Salzburger Markuskirche aufgerufen. "Frieden zu stiften, ist eine christliche Grundhaltung und deshalb zeigen wir als Katholische Aktion unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine", sagt die Salzburger KA-Präsidentin Elisabeth Mayer. "Wir appellieren an alle Verantwortlichen, sich für eine friedliche Lösung des Konflikts einzusetzen."

Auch in der Steiermark wird für den Frieden und für die Menschen in der Ukraine gebetet. In der Grazer Stadtpfarrkirche findet dazu am Freitag um 18.15 Uhr ein Friedensgebet statt, wie die Diözese Graz-Seckau ankündigte. Der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl nannte es "traurig, dass uns ein Thema wie Krieg so dominiert und nicht, wie wir als eine Menschheit gut vorankommen". Er rief zum Gebet dafür auf, "dass im Ukraine-Konflikt die Vernunft siegt und nicht die dumpfe Gewalt". Alle Verantwortungsträger mögen den Frieden und das Wohlergehen aller Menschen im Blick haben - über Landesgrenzen hinaus.

Krieg und Zerstörung haben nicht das letzte Wort

Zum Gebet als eine "demütige Zuflucht zu Gott, ein Anerkennen der menschlichen Unfähigkeit, nachhaltig Frieden zu halten" hatte auch der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler angesichts der Lage in der Ukraine aufgerufen. In bisher elf kirchlichen Gemeinden Tirols von Reutte im Außerfern über Innsbruck bis Lienz in Osttirol finden in den nächsten Tagen Gebete statt, wie die Diözese Innsbruck in einer Aussendung ankündigte. Glettler betonte dazu: "Propaganda, Lüge, Krieg und Zerstörung sollen nicht das letzte Wort haben!"

Auch das Innsbrucker Jesuitenkolleg, die Katholisch-Theologische Fakultät Innsbruck, das Collegium Canisianum und die Zukunftswerkstatt Innsbruck laden vom 28. Februar bis 4. März täglich um 12 Uhr zu einem Friedensgebet in die Jesuitenkirche. Zudem werde in der Kirche im Herzen der Stadt - Spitalskirche Innsbruck am Dienstag (1. März) ein Gebet um Frieden in der Ukraine und in Europa gemeinsam mit der ukrainischen Gemeinde und der Gemeinschaft San Egidio stattfinden. Diesem werden sich laut Diözese Innsbruck auch Bischof Glettler und Walter Peer - Honorarkonsul der Ukraine - anschließen.

Auf der Diözesanwebsite wurde zudem als Anregung ein eigenes Gebet veröffentlicht. Darin ergeht die Bitte an Gott: "Mit Deiner Hilfe wird es nicht zu spät sein, Entscheidungen zu ermöglichen, die Zerstörung und Elend verhindern. Im Namen all jener, die unmittelbar betroffen, bedroht und involviert sind, ersehnen wir das Wunder des Friedens - für die Ukraine, Russland und ganz Europa." Bischof Glettler dankte allen, "die sich in dieser für den ganzen Kontinent brandgefährlichen Situation nicht nur auf die Bühne der Unbeteiligten begeben" und regte persönliches Gebet und Fasten an, die "dem Geist der Versöhnung Raum geben". (Info: www.dibk.at/Meldungen/Gebet-um-Frieden-in-Europa)

Im Krieg verlieren immer alle

Auch in der Diözese St. Pölten sind um 15 Uhr die Pfarren aufgerufen, die Glocken läuten zu lassen. "Jetzt ist es dringend notwendig, dass wir uns zum Gebet versammeln für den Frieden in der Welt - in der Ukraine und auch in Russland", betonte Diözesanbischof Alois Schwarz in diesem Zusammenhang. "Krieg ist immer ein Verlust für alle Menschen, es verlieren immer alle." Das Gebet habe die Kraft, Menschen in ihrem Herzen zu bewegen, einander Leben zu lassen. "Ich hoffe, dass viele Menschen jetzt sagen 'Ich bete für Frieden auf der Welt'."

In Vorarlberg sind ebenfalls alle Pfarren dazu aufgerufen, sich dem Glockenläuten und dem stillen Gebet anzuschließen. Diözesanbischof Benno Elbs hat dafür ein eigenes Gebet verfasst. Dieses ist auf der Webseite der Diözese abrufbar (www.kath-kirche-vorarlberg.at). Mit tiefer Sorge denke er an die vielen Familien, Kinder und alten Menschen, die zur Armut nun auch noch Krieg und Gewalt erleben müssen, sagte der Feldkircher Bischof den Vorarlberger Nachrichten VN am Freitag. "Wir möchten alle Menschen einladen, für den Frieden zu beten, denn wenn man für den Frieden betet, kommt auch im Herzen eine Haltung des Friedens auf."

Gebete auch in Stiften und Klöstern

In der Diözese Gurk-Klagenfurt, der Diözese Eisenstadt sowie im Militärordinariat sind die Pfarren heute dazu aufgerufen, die Glocken zu läuten und die Gedenkminute zu begehen. Die Dompfarre Eisenstadt werde zudem am Freitag nach der Abendmesse, um 19.15 Uhr, ein Gebet für den Frieden in der Ukraine gestalten. Ebenso an der Aktion beteiligen werden sich die Stifte und Klöster im ganzen Land, heißt es vonseiten der Ordensgemeinschaften.