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Im April diesen Jahres wurde ein hoch angesehener norwegischer Kinderpsychiater für den Download von Kinderpornografie verurteilt. Über 200.000 Bilder und 12.000 Videos mit mehr als 4.000 Stunden Spielzeit wurden auf seinem Rechner sichergestellt. Über zwanzig Jahre wurde der Psychiater bis zu seiner Festnahme von Norwegens umstrittener Kinderschutzbehörde als Experte eingesetzt. Er war maßgeblich an Entscheidungen beteiligt, ob Kinder von ihren Eltern entfernt werden sollten, und er war Mitglied in der obersten Kinderschutzkommission des Landes. Aktivisten in Norwegen und in aller Welt klagen schon länger das System an, Kinder ohne Rechtfertigung von ihren Eltern zu entfernen

Laut einer aktuellen Reportage des BBC Korrespondenten Tim Whewell weigert sich nun die Behörde, jene Kinderschutzfälle zu überprüfen, an denen dieser Psychiater beteiligt war. Trotz der ernsten Natur des Vergehens dieses Mannes, fand der Fall in den norwegischen Medien keine Erwähnung. Der Psychiater wurde zu einer 22-monatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Laut BBC wurde das milde Urteil mit dem Argument begründet, dass der Angeklagte selber Kinder habe, die es zu schützen gilt.

Der indische Sunday Guardian berichtete bereits im Mai diesen Jahres, dass es sich dabei um zwei Kinder aus einer indischen Leihmutterschaft handelt, für die der Alleinerziehende Angeklagte im Jahr 2010 die Obsorge übernahm. Der Angeklagte soll weiterhin das Sorgerecht behalten. Ein Skandal, meinen jene Eltern, denen aufgrund der Aussage dieses Psychiaters die eigenen Kinder aus weniger gravierenden Gründen dauerhaft entzogen wurden.

Medienberichte:
BBC Radio Reportage
BBC TV Reportage
BBC Online Reportage
The Sunday Guardian