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Die 60-jährige deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wurde von den europäischen Staats- und Regierungschefs als neue EU-Kommissionspräsidentin nominiert. Von der Leyen gilt seit 15 Jahren als eine der Schlüsselfiguren der CDU (Christlich-Demokratische Union). Die Christdemokratin war von 2003 bis 2005 niedersächsische Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, von 2005 bis 2009 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und von 2009 bis 2013 Bundesministerin für Arbeit und Soziales.

Die Christdemokratin stammt aus einer protestantischen Familie und wuchs bis 1971 in Brüssel (Belgien) auf bevor sie mit 13 Jahren mit ihrer Familie nach Ilten zog. Sie ist die Tochter des ehemaligen Niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht (1930–2014) und Heidi Adele (1928–2002). Von der Leyen hat eine Professur in Medizin und studierte ebenfalls Volkswirtschaftslehre und Archäologie. Seit 1986 ist sie dem Medizin-Professor und Unternehmer Heiko von der Leyen verheiratet. Das Paar hat sieben erwachsene Kinder und lebt seit 2007 in Burgdorf-Beinhorn in Niedersachsen.

Als Mutter von sieben Kindern unterstützte von der Leyen häufig die Vermittlungspolitik für Familienarbeit. Sie leitete das Familienministerium und investierte deutschlandweit in den Aufbau moderner Kinderbetreuungseinrichtungen. Sie verlängerte ebenfalls die Elternzeit für Väter nach skandinavischem Vorbild. Von der Leyen setzte sich für ein Gesetz zum Verbot von Kinderpornografie ein, wurde jedoch wegen der größeren Zensureffekte für Internetnutzer kritisiert. Kritik erntete von der Leyen ebenfalls für Ihre Zustimmung der Initiative „Marriage of All“ zur Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare. Sie sprach sich ferne ebenfalls für die Adoption von Kindern für gleichgeschlechtliche Partner aus.

Sollte die Kandidatur von der Leyens im Europäischen Parlament mit einfacher Mehrheit angenommen werden, wäre sie die erste Frau, welche dieses Amt bekleidet. Von der Leyen würde in diesem Fall den Posten von Jean Claude Juncker im Oktober offiziell übernehmen. Die Tatsache, dass Ursula von der Leyen nicht die Spitzenkandidatin der Europäischen Volkspartei (EVP) war, führte bei mehreren Fraktionen zu Protesten. Nachdem alle Parteien einen Hauptkandidaten für die Führung des Europäischen Rates präsentieren musste, verzichtete der EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber, wie auch der sozialdemokratische Kandidat Frans Timmermans, nach langen Verhandlungsrunden auf die Position des EU-Kommissionspräsidenten.

Weitere Nominierungen für EU-Positionen

Die weiteren EU-Posten, welche die europäischen Regierungschefs miteinander nominiert haben sind:

  • Präsident des Europäischen Rates: Charles Michel (amtierender belgischer Premierminister)
  • Präsidentin der Europäischen Zentralbank: Christine Lagarde (amtierende Direktorin des Internationalen Währungsfonds)
  • Hohe Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik: Josep Borrell (amtierender spanischer Außenminister)