page-header
Die Geschichte des Bauernbuben Martin steht im Mittelpunkt des Dokudramas über die Vertreibung der Protestanten im 18. Jahrhundert aus Salzburg.
Anzeige

Schülerinnen und Schülern die Vertreibung der Salzburger Protestanten im 18. Jahrhundert näherbringen soll ein neuer Schulfilm, der ab sofort für die Verwendung an Salzburger Pflichtschulen zur Verfügung steht. Das Dokudrama, das Elemente von Dokumentation und Spielfilm kombiniert, erzählt in 25 Minuten die Geschichte des fiktiven Bauernbuben Martin, dessen Familie im Geheimen dem evangelischen Glauben anhängt und daher von Fürsterzbischof Firmian verfolgt wird. Nach einem Erlass Firmians mussten 1731/32 rund 20.000 Nichtkatholiken das Fürsterzbistum verlassen.

Die für Bildung zuständige Landesrätin Martina Berthold lobte den Film für die bildhafte Veranschaulichung des historischen Themas: „Dieser neue Bildungsfilm zeigt in beeindruckender Weise, wie sich die Menschen evangelischen Glaubens im 18. Jahrhundert in Salzburg fühlten. Wir erleben den bedrückenden Alltag und das Schicksal einer religiösen Minderheit. Dies wird anhand der Geschichte des zwölfjährigen Bauernsohnes Martin erzählt. So wird ein dunkles Kapitel der Salzburger Geschichte für heutige Schülerinnen und Schüler nacherlebbar.“

Regisseur Markus Weisheitinger-Herrmann bezeichnete im Gespräch mit den Salzburger Nachrichten den Film als „emotionalen Dosenöffner“, der die Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren über eine direkte Identifikationsfigur für das Thema sensibilisieren soll.

Der Schulfilm „Salzburgs Exulanten. Die Ausweisung der Evangelischen 1731 bis 1732“ steht allen Salzburger Pflichtschulen zur Verfügung und kann um 15 Euro beim Land Salzburg erworben werden.

Noch bis 4. März im Salzburg Museum zu sehen ist die Ausstellung „Reformation 500 – Salzburg und der Protestantismus“.