page-header
Gespielt wird Ulrich Zwingli von Max Simonischek.
Anzeige

Bei einer Vorpremiere in Salzburg war am Dienstag, 29. Oktober, der Film „Zwingli – Der Reformator“ erstmals in Österreich zu sehen. Die Schweizer Produktion widmet sich anlässlich des 500-Jahr-Jubiläums des Amtsantritts Zwinglis als Leutprediger am Zürcher Großmünster dem Wirken des Schweizer Reformators. Nach der Vorführung im Salzburger Mozartkino analysierten der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld und der Salzburger und Tiroler Superintendent Olivier Dantine den Streifen des Schweizer Filmemachers Stefan Haupt.

Gegenüber dem Evangelischen Pressedienst bezeichnete Hennefeld – regelmäßiger Filmkolumnist in der evangelischen Zeitung SAAT – den Film als „spannend und inspirierend“. Haupt sei es gelungen, „nicht nur die Haltung und das Denken des Reformators herauszustreichen sondern auch seine Theologie und seine Spiritualität den ZuseherInnen zu vermitteln“. Der Streifen mache deutlich, dass ein Mensch, der die Bibel zur Grundlage seines Glaubens mache, kein religiöser Fanatiker sein müsse, „sondern, wie Zwingli, ein humanistisch gesinnter Bürger mit ausgeprägtem politischen Bewusstsein sein kann.“ Der Film atme „protestantische Freiheit und den Widerstandsgeist gegen verkrustete Strukturen, Ausbeutung und Doppelmoral“.

Dantine: Auch die kritischen Seiten von Zwingli

„Was mich an dem Film beeindruckt hat ist, dass hier keine Heldenverehrung gemacht wird, sondern durchaus auch die kritischen Seiten von Zwingli gesehen werden“, sagte Superintendent Dantine im Gespräch mit dem epdÖ. So sei zum Beispiel auch Zwinglis Rolle in der Täuferverfolgung nicht ausgeklammert worden. Besonders deutlich werde auch, dass die Reformation „von der sozialen Frage her gekommen“ sei, so Dantine, der dem Streifen auch historische Zuverlässigkeit bescheinigt: „Es geht nicht vorrangig darum, irgendwelche Lehren für heute zu ziehen, sondern die Entwicklungen darzustellen, wie es zur Reformation gekommen ist.“ Als größtes Verdienst des Reformators wertet Dantine übrigens die „Weltzugewandtheit“ des Glaubens: „Dass der Glaube nicht etwas rein Innerliches ist, sondern sich auch auswirken soll auf das, wie wir uns der Welt zuwenden.“

Eine viertel Million Zuschauer in der Schweiz

In der Schweiz lockte der Film über 240.000 Zuschauer in die Kinos. Die offizielle Österreich-Premiere von „Zwingli“ steigt am Freitag, 8. November (20.15 Uhr) im Cinecenter in Wien. Bei der Premiere anwesend sein werden Hauptdarsteller Max Simonischek und Produzentin Anne Walser. Am Montag, 9. Dezember, lädt die Evangelische Kirche H.B. zur Filmvorführung ins De France.