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Pastor Johannes Holmer segnetet den neuen idea-Leiter Matthias Pankau.
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An der Spitze der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) hat sich ein Generationenwechsel vollzogen: Matthias Pankau (41) ist am 1. Februar im Wetzlarer Dom als Nachfolger von Helmut Matthies (67) offiziell als idea-Leiter eingesegnet worden. Er hat das Amt bereits am 1. Januar angetreten. Die Festpredigt hielt der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Carsten Rentzing (Dresden). Er rief dazu auf, den Blick immer auf Jesus Christus zu richten. Dieser lasse einen bei allen Streitigkeiten und Auseinandersetzungen gelassen bleiben: „Wir sind nicht für die Durchsetzung der Wahrheit verantwortlich.“ Dafür sorge Christus selbst. Konzilien und Synoden könnten irren – „immer und immer wieder“.

Auch mit Widerstand rechnen

Wie er ferner sagte, ist die Aufgabe eines Chefredakteurs mit einer besonderen Verantwortung verbunden. Er müsse eine Plattform bieten, auf der über die Zukunft der Kirche diskutiert werden könne, den „Finger in die Wunde“ legen und an die Christen erinnern, die beispielsweise wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Wer das tue, müsse auch mit Widerstand und Widerspruch rechnen, so Rentzing. Er warnte davor, sich in Kämpfe zu verstricken, die nicht dem dienten, wofür Christen angetreten seien. Wer aus der „Kraft der Christusvergebung“ lebe, der brauche nicht zu „eifern“. Das entlaste ihn persönlich sehr, betonte Rentzing: „Am Ende aller Dinge steht Christus. Er allein.“ Er rief Pankau auf, fair in der Berichterstattung zu sein. Zugleich dankte er dem langjährigen Leiter Matthies. In manchen Zeiten habe ihn idea getröstet, betonte Rentzing. Durch idea habe er gewusst, dass er mit dem, „was ich erkannt habe“, nicht alleine stehe. Er versicherte, dass die sächsische Landeskirche darauf achten werde, „dass die Meinungsvielfalt in der evangelischen Kirche erhalten bleiben wird“.

Der Verantwortung bewusst sein

Die Fürbitten sprachen der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Ekkehart Vetter (Mülheim an der Ruhr), und der Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche für Deutschland, Anba Damian (Höxter). Damian bat darum, dass sich Pankau seiner Verantwortung immer bewusst sei und ein „Diener der Wahrheit“ sein werde. Er wünsche sich, dass idea ein Sprachrohr für Christen ist, die Hilfe bräuchten und verfolgt werden. Vetter bat um Segen für alle christlichen Medien, die dem Auftrag verpflichtet seien, Gottes Wort zu verkünden und dass Menschen durch ihre Berichterstattung Christen werden.

Von 1978 bis 2017 an der Spitze

Matthies fing im März 1977 bei idea an und stand von 1978 bis Ende 2017 an der idea-Spitze. Er baute den 1970 gegründeten Nachrichtendienst von einem Betrieb mit damals vier Mitarbeitern zur idea-Gruppe mit rund 50 Beschäftigten aus. 1979 entwickelte er das Wochenmagazin ideaSpektrum. Es gilt heute als das auflagenstärkste überregionale evangelische Wochenmagazin im deutschsprachigen Europa. Matthies ist von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau als Pfarrer für den Dienst bei idea beurlaubt worden.

Von Leipzig an die Lahn

Sein Nachfolger Pankau wuchs in Leipzig auf. Von 1995 bis 1997 absolvierte er sein Volontariat bei idea, rund sieben Monate davon berichtete er für idea aus den USA (New York). Anschließend studierte er bis 2004 Evangelische Theologie in Heidelberg, Leipzig und an der von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) getragenen Hochschule in Oberursel. Nach dem Vikariat baute er ab 2006 das idea-Redaktionsbüro Ost auf. 2008 wurde er zum Pfarrer im Ehrenamt der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens ordiniert. Pankau ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern. Matthies hat am 1. Februar die ehrenamtliche Aufgabe des idea-Vorstandsvorsitzenden von Pastor Johannes Holmer (Bülow/Mecklenburg) übernommen. Holmer hatte die Position im Juni 2017 von Pastor Horst Marquardt für eine Übergangsphase angetreten. Der 88-jährige Marquardt gilt als Vater der evangelikalen Publizistik. Er gründete 1970 idea und 1975 die Konferenz Evangelikaler Publizisten (KEP), heute der Christliche Medienverbund KEP. Der gebürtige Berliner war ab 1960 maßgeblich am Aufbau des Evangeliums-Rundfunks (heute: ERF Medien) beteiligt, den er bis 1993 leitete. Bis Anfang 2017 war er ferner Vorsitzender des seit 1999 alle zwei Jahre stattfindenden Kongresses Christlicher Führungskräfte (KCF), ein Arbeitszweig von idea. Sein Nachfolger ist hier der Leiter des Christlichen Gästezentrums Schönblick in Schwäbisch Gmünd, Martin Scheuermann.

Über die Evangelische Nachrichtenagentur idea

Die 1970 gegründete Evangelische Nachrichtenagentur idea publiziert Nachrichten und Meinungen vor allem aus der evangelischen Welt. Sie gibt mit ideaSpektrum das auflagenstärkste überregionale evangelische Wochenmagazin in Deutschland heraus. Neben dem ideaPressedienst ist sie im Internet (www.idea.de) und im Fernsehen tätig. Die Sendung „ideaHeute“ wird von Montag bis Freitag auf Bibel TV ausgestrahlt. Die Nachrichtenagentur ist in den sozialen Netzwerken Facebook, YouTube und Twitter präsent. Auf Facebook konnte sie die Zahl der „Fans“ zuletzt auf fast 22.000 steigern. Sie steht theologisch der Evangelischen Allianz nahe. idea wird von einem 60-köpfigen Verein getragen und finanziert sich vor allem durch Abonnements und Anzeigen in ideaSpektrum sowie im Internet. Die ideaGruppe umfasst heute neben dem Kongress Christlicher Führungskräfte (KCF) auch die idea-Medienagentur zeichensetzen. Zusammen erwirtschaften sie einen Umsatz von fast fünf Millionen Euro.