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Jede Kirchengemeinde sollte einen Kindergottesdienst anbieten. Diese Ansicht vertritt die Professorin für Religionspädagogik an der Universität Kassel, Petra Freudenberger-Lötz, in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Die 50-Jährige ist Herausgeberin des „Jahrbuchs für Kindertheologie“. Ihr zufolge sollten Kirchengemeinden verstärkt Jugendliche an die Mitarbeit in Kindergottesdiensten heranführen. Sie würden die Lebenswelt von Kindern kennen, weil ihre eigene Kindheit noch nicht lange zurückliege. Zudem bekämen Jugendliche durch Wertschätzung und Beteiligung an der Arbeit das Gefühl, gebraucht zu werden. Laut EKD-Statistik nahmen 2015 am Zählsonntag Invokavit – dem ersten Sonntag in der Fastenzeit – rund 91.000 Mädchen und Jungen am Kindergottesdienst teil.

Auf scharfe Kritik ist ein Boykottaufruf gegen das dreitägige Berliner Pop-Kultur-Festival gestoßen, das am 25. August in der Berliner Kulturbrauerei zu Ende geht. Weil die Kulturabteilung der israelischen Botschaft in Berlin der Künstlerin Riff Cohen aus Israel eine Reisekostenbeihilfe in Höhe von 500 Euro gewährt hat und deshalb auf der Homepage als Unterstützer aufgeführt wurde, hat die internationale Organisation BDS (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) Künstler dazu aufgerufen, auf ihren Auftritt zu verzichten. Daraufhin haben vier Musiker aus dem arabischen Raum, aber auch eine Musikgruppe aus Schottland und ein Sänger aus Finnland, ihre Teilnahme abgesagt. Seit 2005 setzt sich BDS dafür ein, den internationalen Einfluss Israels einzudämmen und auch Waren aus Israel zu boykottieren. Die Kuratoren des Festivals wiesen den Boykottaufruf in einer Erklärung zurück. Auf die arabischen Künstler habe die BDS-Kampagne enormen Druck ausgeübt. Es stimme aber nicht, dass – wie vom BDS behauptet – das Festival vom israelischen Staat „co-finanziert“ sei. Weiter heißt es: „Wir glauben daran, dass Diskurs und Dialog der einzige Weg sind, mit den Konflikten dieser Welt umzugehen.“

Kulturstaatsministerin Grütters: Boykott-Kampagne ist „absolut unerträglich“

Die Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) verurteilte die Boykott-Kampagne. Die „antiisraelische Hetze“ im Zusammenhang mit dem Festival sei „absolut unerträglich“. Berlin bezeichnete sie als Sehnsuchtsort vieler Kreativer aus aller Welt, weil es nirgendwo mehr künstlerische Freiheit gebe. Der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) nannte den Boykott „widerlich“.

Grünen-Abgeordneter Beck: Kampagne „verfolgt antisemitische Ziele“

Der Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Bündnis 90/Die Grünen) sagte der Evangelischen Nachrichtenagentur idea: „Dieser Aufruf zielt auf die kulturelle Isolierung Israels und jüdisch-israelischer Künstler.“ Es handele sich dabei nicht um Kritik an der Nahostpolitik Israels, an Besetzung oder Siedlungsbau im Westjordanland, sondern es sei „einfach Ausgrenzung und sonst gar nichts“. Für Beck, den Vorsitzenden der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe im Bundestag, ist klar: „Die Kampagne verfolgt schlichtweg antisemitische Ziele.“

Christlicher Konzertveranstalter: Musik ist völkerverbindend

„Entsetzt” äußerte sich auch der christliche Konzertveranstalter Christoph Buskies (Greifenstein bei Wetzlar). Musik habe eine völkerverbindende Kraft und dürfe nicht instrumentalisiert werden, um eigene politische Vorstellungen durchzusetzen, sagte er gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Das Festival wird vom Berliner Senat und der Kulturstaatsministerin mit 1,1 Millionen Euro unterstützt. Über 120 Künstler treten auf.