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Mehdi Dehbi als Jesus in der Netflix-Serie "Messiah".
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Kreiert von Michael Petroni („Das Ritual“, „Die Bücherdiebin“) führte James McTeigue („Sense8“) die Regie der Geschichte, die nicht auf einer wahren Begebenheit beruht. Die Hauptdarsteller sind Michelle Monaghan, Mehdi Dehbi und John Ortiz. Der Film spielt hauptsächlich in Syrien, Israel und in den Vereinigten Staaten. Die eigentliche Hauptfigur ist Al-Masih, der von sich selbst schlicht als Botschafter Gottes spricht.

Der Tagesspiegel schreibt: „Er spricht in Rätseln, er handelt in Rätseln, er rettet Menschen, er rettet sie nicht. Mehdi Dehbi spielt diese Figur mit Passion, Charisma und Leidenschaft. Die Diskussionen in der Serie über den Typen und seine Tricks, über Massen und Massenphänomene und bei der Manipulation enden nicht am Bildschirmrand, sie gehen weiter. Das ist der besondere Wert des Originals mit noch nicht entschiedener Fortsetzung“

Starke Inszenierung mit leichten Schwächen

Ich persönlich war anfangs gleichermaßen neugierig wie skeptisch. Für mich stand durchgehend die Frage im Raum, in welcher Art und Weise der vermeintliche Messias in unser heutigen Zeit mitsamt der ganzen Medienlandschaft auftreten würde. Könnten Drehbuch und Hauptdarsteller überhaupt annähernd in der Lage sein, den mir aus der Bibel bekanntgemachten Jesus Christus als den wahren Messias vergleichbar darzustellen bzw. dem Betrachter näherzubringen. Die Befürchtung, der dargestellte Messias könnte über kurz oder lang bibelkonträre Aussagen treffen und Handlungen ausführen, die den Charakterzügen des biblischen Jesus entgegenstehen, hat sich für mich nicht bewahrheitet. Natürlich, es gibt einzelne Szenen, wo ich persönlich mit der Art der Darstellung der Hauptfigur Al-Masih alias der vermeintliche Messias nicht einverstanden bin. Z.B. hätte Jesus in meinen Augen nie pro-aktiv zu einer Waffe gegriffen, geschweige denn diese auch benutzt. Aber ich bin grundsätzlich positiv angetan davon, wie Mehdi Dehbi etliche Wesenszüge von Jesus als Al-Masih schauspielerisch umsetzt. Die Art und Weise beispielsweise, Gespräche zu führen bzw. die Kontrolle über Gespräche zu bekommen (egal, welcher Gesprächspartner ihm gegenübersitzt) und sich dabei in keinster Weise aus der Ruhe bringen zu lassen, hat mir imponiert. Besonders gefallen hat mir zudem auch der Umgang mit Menschen, die bei ihm Rat u Hilfe suchen. Die geduldige, beruhigende und verständnisvolle Art, die ich von Jesus kenne, wird von Al-Masih im Film meiner Meinung nach gut abgebildet: nie arrogant bzw. von oben herab, immer mit einem genauso liebevollen wie im wahrsten Sinne des Wortes mitleidendem Blick (je nach Situation), auch und besonders Kindern gegenüber. Ebenfalls gut hat mir gefallen, dass Al-Masih sich im ersten Teil der Staffel vor seinen ersten Anhängern vehement für die Rolle der Frau stark macht. Weniger gut hat mir in der Staffel gefallen, dass einige Passagen sehr langatmig daherkommen. Zeiten, in denen der von vielen Menschen als Messias gefeierte Al-Masih offensichtlich auf neue Anweisungen von Gott wartet, hätten meines Erachtens mit Begegnungen gefüllt werden können. Obwohl auch Jesus sich oft in die Einsamkeit zurückgezogen hat, wird Al-Masih im Vergleich dem Betrachter meiner Meinung nach zu unnahbar und eher menschenscheu präsentiert.

Insgesamt hat mich die Serie vom Anfang bis zum Schluss thematisch sehr gefesselt. Vor allem die immerwährende Frage, ob das Auftreten des Al-Masih aufgrund optischer Täuschung und magischen Tricks rational erklärbar ist oder auf wundersame Weise Gottes Willen und Sein Wirken widerspiegelt. Das Ende selber empfand ich dann ähnlich überraschend wie gelungen. Überraschend deshalb, dass aufgrund der Tatsache, dass es sich erst um den Staffel-Auftakt handelt, ich einen eher offeneren Ausgang erwartet hätte, der mehr Raum für Spekulationen lässt. Gelungen deshalb, weil für den Betrachter klar vor Augen geführt wird, dass Al-Masih wirklich im Auftrag Gottes unterwegs ist –ob als wahrer Messias oder als Bote Gottes sei dahingestellt.

Fazit: Empfehlenswert

Mein Fazit: ich würde 4 von 5 Sternen vergeben und kann die 10-teilige Serie MESSIAH durchaus weiterempfehlen, auch aus christlicher Sicht. Wer sich die Serie aufmerksam anschaut, wird neben einigen wenigen Ungereimtheiten sehr viele tolle, mutmachende Glaubensimpulse entdecken, die ich persönlich durchaus als wertvolle Botschaft in dieser Serie wahrnehme. Wundersam perspektivisch thematisiert werden u.a. die Größe Gottes, verschiedenste Dinge und Begegnungen zur Vollendung Seines Planes für die Welt zu nutzen und die durch Al-Masih gelebte und vermittelte Einladung Gottes für jeden Menschen zur rechtzeitigen Umkehr bzw. zu einem persönlichen Glauben an Gott.

Messiah | Staffel 1 – Offizieller Trailer | Netflix