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Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch.
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Beim Gedenken an die Reformation vor 500 Jahren gehören für den Ökumene-Verantwortlichen des Vatikans, Kurt Kardinal Koch, Dank und Buße „unlösbar zusammen“. Das schreibt der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen in einem Beitrag für die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar).

Darin äußert er sich dazu, was der Reformationstag (31. Oktober) für ihn bedeutet: „Im Vordergrund steht erstens Dankbarkeit für all das, was die Reformation an positiven religiösen und theologischen Einsichten gebracht hat und was Lutheraner und Katholiken heute gemeinsam bezeugen, vor allem die Zentralität der Frage nach Gott und die Christozentrik des Glaubens und des Zeugnisses von Christi grenzenloser Gnade.“

Die Reformation habe damals freilich nicht zur Erneuerung der Kirche – wie beabsichtigt – geführt, sondern zu ihrer Spaltung. Am Reformationstag seien „deshalb auch Schuldbekenntnis und Buße angezeigt im Blick auf die verloren gegangene Einheit und die Verwundung des einen Leibes Christi“. Nur beide Akzente gemeinsam – Dank und Buße – führten in eine gute Zukunft. Denn der Reformationstag am 31. Oktober 2017 als Abschluss des Gedenkjahres könne kein Punkt, „sondern muss ein Doppelpunkt sein mit dem klaren Hinweis auf die nächsten Schritte auf dem Weg der Versöhnung und mit der ehrlichen Bereitschaft, diesen gemeinsamen Weg weiterzugehen“.

Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483–1546) mit dem Thesenanschlag in Wittenberg die reformatorische Bewegung ausgelöst, die zur Entstehung der evangelischen Kirche führte. Kardinal Koch ist seit 2010 Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Von 2007 bis 2009 war er Präsident der Schweizer Bischofskonferenz.