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Mit dem österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ist der langjährige Direktor des Konfessionskundlichen Instituts in Bensheim (Deutschland), Walter Fleischmann-Bisten, ausgezeichnet worden. Das Ehrenzeichen überreichte der Leiter des Kultusamtes im Bundeskanzleramt, Oliver Henhapel, am Donnerstagabend, 5. Oktober, in der Konzilsgedächtniskirche in Wien. Dass in einer römisch-katholischen Kirche eine staatliche Auszeichnung für einen Experten der innerprotestantischen Ökumene verliehen werde, beschreibe die besondere Stellung der Ökumene in Österreich, meinte Henhapel bei dem Festakt.

In seinen konfessionskundlichen Analysen ebenso wie in seiner Mitarbeit in der späteren Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) habe Fleischmann-Bisten „stets über die Grenzen hinausgeblickt“, sagte Ministerialrat Karl Schwarz, der im Kultusamt für den Bereich der Evangelischen Kirchen zuständig ist. Darüber hinaus habe der renommierte Konfessionskundler zum diesjährigen Reformationsjubiläum auf die gesamteuropäische und globale Dimension der Reformation aufmerksam gemacht. Schwarz erinnerte in seiner Laudatio daran, dass Fleischmann-Bisten bereits anlässlich seines Pensionsantritts vor zwei Jahren als „weitsichtiger und erfahrener Reiseführer durch die ausgedehnte christliche Glaubenslandschaft“ gewürdigt wurde. Als Leiter des Konfessionskundlichen Instituts in Bensheim, eines wissenschaftlichen Kompetenzzentrums der Evangelischen Kirche, habe Fleischmann-Bisten „Konfessionskunde in evangelischer und ökumenischer Verantwortung“ betrieben. Intensiv habe er sich dabei mit Österreich befasst, seine Arbeit habe für den hiesigen Protestantismus „eine große Rolle gespielt“, betonte Schwarz.

Walter Fleischmann-Bisten beschrieb in seinen Dankesworten Konfessionskunde als „Begegnungswissenschaft“. Heute erlebten wir die Einheit von Glaube und Intellektualität, „Beten und kritisches Denken ist möglich“, so der Konfessionskundler wörtlich.

Mit einem Gottesdienst, in dem Bischof Michael Bünker predigte und den die Obfrau des Evangelischen Bundes in Österreich, Pfarrerin Birgit Lusche, liturgisch gestaltete, war zuvor die 109. Generalversammlung des Evangelischen Bundes in Deutschland eröffnet worden. Bis Sonntag tagt die Mitgliederversammlung im nahe gelegenen Kardinal König Haus zum Thema „Evangelische Identität im säkularen Umfeld“.