page-header
Anzeige

Kritik am ökumenischen Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) im Mainzer Dom hat die Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands geübt. An der Feier nahmen führende staatliche Repräsentanten teil, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad (Speyer), sagte in seiner Predigt: „Was wir überall brauchen, ist wechselseitige Achtung – eine Kultur, die sicherstellt, dass unterschiedliche Überzeugungen nicht in Gewalt gipfeln, vielmehr in einer Atmosphäre der Toleranz und des Respekts ausgehalten werden.“ Daneben kamen Vertreter von Organisationen zu Wort, darunter Gülbahar Erdem von der Initiative „Muslimische Seelsorge“ (Wiesbaden). Sie sagte: „Ich bin eine Muslima und Glaube an die Freiheit, Würde und Verantwortung, die mir mein Schöpfer in dieses Leben mitgegeben hat. Daran eng geknüpft ist für mich der Auftrag, meinen Mitmenschen Gutes zu tun.“

Rüß: Jesus Christus kam so gut wie nicht vor

Der Vorsitzende der Konferenz Bekennender Gemeinschaften, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg), beklagte, dass die Beiträge im Gottesdienst die Zuhörer in politisch korrekter Weise „moralpolitisch belehren sollten“. Es habe jedoch weder Anbetung noch Gotteslob gegeben. Vor allem habe das Evangelium gefehlt. Jesus Christus sei „so gut wie nicht vorgekommen“, erklärte Rüß gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Er fragt: „Warum legten die Veranstalter Wert darauf, dass ausgerechnet eine Muslima den Ein- und Auszug anführte und in ihrem Votum Allahs Barmherzigkeit pries?“ Ökumene meine „doch die Einheit der Christen“. Wenn dieser „sogenannte ökumenische Gottesdienst“ das Profil von Kirche widerspiegele, dann habe sie sich aufgegeben und „relativiert in eine dem Zeitgeist angepasste Beliebigkeit“.