Frank Heinrich (58) ist einer von zwei Vorständen in der neuen Doppelspitze der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD), eine der ältesten christlichen Einheitsbewegungen. Heinrich war bis zum letzten Herbst zwölf Jahre lang direkt gewähltes Mitglied des Bundestages für den Wahlkreis Chemnitz und zuvor Pastor der Heilsarmee. Künftig leitet er die Evangelische Allianz zusammen mit dem bisherigen Generalsekretär Dr. Reinhardt Schink (München), der ebenfalls zum Vorstand gewählt wurde. Der langjährige Vorsitzende Ekkehart Vetter (Mülheim an der Ruhr) wird mit großem Dank zum Jahresende in den Ruhestand verabschiedet.
Frank Heinrichs Aufgabenbereich wird auch die politische Repräsentation umfassen, da Uwe Heimowski, der Politikbeauftragte der Evangelischen Allianz, im kommenden Jahr eine neue berufliche Herausforderung Sucht. Ihm wurde für seinen engagierten Dienst hohe Wertschätzung ausgedrückt.
Der bisherige ehrenamtliche Vorsitzende Ekkehart Vetter zeigt sich sehr erfreut über die Wahl von Frank Heinrich. „Mit Frank Heinrich gewinnt die EAD einen profilierten Vorstand, dessen Leitungsdienst in der Heilsarmee und engagiert ausgeübtes politisches Mandat im Bundestag wichtige Anliegen der EAD zusammenbringt: die Liebe Gottes in Wort und Tat zu Menschen bringen und gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen.“ Der designierte Vorstand Frank Heinrich dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und „freut sich, in dem nun startenden Veränderungsprozess der EAD eine wichtige Rolle einnehmen und wesentliche Verantwortung übernehmen zu können“.
Die Bildung des Vorstandes ist Teil eines grundlegenden Veränderungsprozesses der EAD. Die Mitgliederversammlung in Bad Blankenburg beschloss mit großer Mehrheit, die Struktur der Evangelischen Allianz in Deutschland grundlegend zu reformieren. Die bisherige klassische Gremienstruktur wird zugunsten eines agilen, schlanken und projektorientierten Netzwerks weitgehend aufgelöst.
Dr. Reinhardt Schink, Teil der neuen Doppelspitze, betont: „Für die EAD steht nicht die Institution, sondern das wertschätzende Miteinander der Christen, sowie das vertrauensvolle Aufgreifen von Impulsen Gottes im Mittelpunkt. Die neue Struktur stärkt die Beziehungen. Mehr direkte und transparente Mitwirkungsmöglichkeiten werden ermöglicht.“
Eine mit 15 Mitgliedern deutlich kleinere Mitgliederversammlung als bisher verantwortet insbesondere alle rechtlichen und finanziellen Themen, sowie die grundlegenden Positionierungen der Evangelischen Allianz. Sprecherin der Mitgliederversammlung ist Daniela Knauz, im Hauptamt Leiterin des Referats Frauen und Ältere Generationen im Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland. Sie „sieht der neuen Aufgabe mit großem Respekt entgegen. Ich bin dankbar, dass die Strukturreform der EAD auf dem Weg ist und freue mich auf die Herausforderung dort mitzuwirken.“
Daneben entsteht als wichtiges theologisches Beratungsgremium der EAD-Konvent. Hier vernetzen sich ca. 70 Vertreterinnen und Vertreter der Ortsallianzen sowie der ca. 370 Werke und Verbände, die sich unter dem Dach der EAD zusammenfinden und durch die mehr als eine Millionen Christen in Deutschland verbunden sind. Sprecherin des Konvents ist Pfarrerin Maike Sachs, Studienleiterin am Albrecht-Bengel-Haus in Tübingen. Sie ist überzeugt: „Das Miteinander von christlichen Gemeinden, Initiativen und Bewegungen in der Evangelischen Allianz macht uns zukunftsfähig. Dazu müssen wir uns begegnen und sicher auch um manche Frage ringen.“
Mit diesen Personalentscheidungen werden die Vereinsgremien der EAD von Frauen geleitet.
In einem Netzwerk von „Runden Tischen“ bildet sich die Vielfalt von Gruppen, Arbeitskreisen, Projekten und Initiativen ab, die hier an ihren Ideen und Themen weiterarbeiten können. Hier kann Evangelische Allianz hautnah erlebt und mitgestaltet werden. Die zwei Vorstände koordinieren und führen dieses EAD-Netzwerk.
Alle drei Jahre wird das gesamte EAD-Netzwerk zu dem wegweisenden EAD-Forum einladen, das viele Beteiligte aus dem Netzwerk zusammenführt und innovative Impulse zur Weiterentwicklung des Engagements der EAD, sowie der beteiligten, rund 900 lokalen Netzwerke, setzt. Hier werden Themenfelder und Inhalte identifiziert, die für die kommenden Jahre der EAD wichtig sind. Frank Heinrich weist darauf hin, dass „die beschlossenen Veränderungen weit mehr umfassen als nur eine neue Struktur. Sie stärken die Beziehungen und die Kultur des Miteinanders. In unruhigen Zeiten sind klare und schnelle Prozesse wichtiger als je.“
Die Evangelische Allianz ist eine der ältesten christlichen Einheitsbewegungen und wurde 1846 in London für die Einheit der Christen, für gemeinsames Beten, gemeinsamen Glauben, gemeinsames Bezeugen des Evangeliums und zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung gegründet. Die EAD ist Mitglied der Europäischen Evangelischen Allianz und der Weltweiten Evangelischen Allianz. Arbeitsfelder in Deutschland sind die Allianz-Gebetswoche - immer im Januar, das SPRING-Festival in der Osterwoche und die Allianzkonferenz im August, zahlreiche Arbeitskreise zu unterschiedlichen Themen sowie diakonische, pädagogische, publizistische und missionarische Tätigkeiten in mehr als 370 Werken und Einrichtungen und unterschiedlichste Aktivitäten in den Gruppen der 900 Ortsallianzen. Regelmäßiges Publikationsorgan ist das Quartalsmagazin „EiNS“. Das Zentrum der EAD ist das Evangelische Allianzhaus in Bad Blankenburg (Thüringen).