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Gedenkgottesdienst nach Terroranschlag im Wiener Stephansdom am 3. November 2020.
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Kardinal Schönborn feierte am Dienstagabend gemeinsam mit dem lutherischen Bischof Michael Chalupka, dem orthodoxe Metropoliten Arsenios (Kardamakis), dem Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Ümit Vural, sowie die Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Claudia Prutscher einen Gottesdienst für die Opfer der Gewalttat am gestrigen Montagabend.

Die Liturgie knüpfte an der alten kirchlichen Liturgie des Luzernars an. Das abendliche Entzünden der Kerzen versinnbildlicht dabei den Sieg des Lebens über den Tod, während der aufsteigende Weihrauch für das an Gott gerichtete Gebet steht und dessen Duft, wie es in dem von Kardinal Schönborn vorgetragenen Gebet hieß,  daran erinnert, dass Gott „das Heil und das Wohlbefinden aller Menschen will.“

Kardinal Schönborn griff in seiner Ansprache eine der Seligpreisungen auf: „Selig die Frieden stiften“, so der Wiener Erzbischof, „-das sind die vielen, die Tag für Tag ihren Dienst tun. Ob Frieden gestiftet wird, hängt auch davon ab, wie wir unseren Dienst tun.“  Der Friede eines Landes sei ein Netzwerk von vielen einzelnen Aufmerksamkeiten und  Rücksichtnahmen, ein Umgangsstil untereinander, etwa  der Verzicht auf Hasspostings und  „auf das Schüren von Neid und Vorurteil.“  Schließlich sei Friede nie „ein fertiges Produkt.“  

Ümit Vural leitete sein Gebet mit de Beobachtungen ein, dass in Österreich Religionsgemeinschaften nicht nur zusammenarbeiten, sondern zusammenhalten.

An der von ORF2 übertragenen Feier nahmen neben Bundespräsident Alexander van der Bellen, Bundeskanzler Sebastian Kurz und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka teil; weiters fast die gesamte österreichische Bundesregierung sowie der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und der Generaldirektor des ORF Alexander Wrabetz teil.