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Vertreterinnen und Vertreter von acht Glaubensgemeinschaften kamen bei der Friedensglocke in Mösern zusammen.
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Die Bewältigung der Coronakrise, die Stärkung im Miteinander und der Aufbau einer Kultur des Friedens waren zentrale Anliegen eines Treffens von Tiroler Religionsvertreterinnen und -vertretern am Donnerstag, 14. Mai, bei der Friedensglocke in Mösern. Zu der Begegnung hatte der römisch-katholische Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler im Rahmen eines internationalen Gebetstages aller Religionen angesichts der Corona-Pandemie aufgerufen, wie die Diözese in einer Aussendung bekanntgab. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer –  darunter auch der evangelische Superintendent der Diözese Salzburg und Tirol, Olivier Dantine –  sprachen dabei Gebete und Gedanken.

Bischof Glettler: Wir ermutigen zu einem Weg des Miteinanders

„Wir wollen in der aktuellen Phase der Krisenbewältigung zu einer Kultur des Dialogs und des Friedens beitragen“, so Bischof Glettler. Gott möge den Menschen Kraft und Ausdauer für die anstehenden Herausforderungen schenken und die von der Krise schwer Betroffenen trösten. Das Treffen der Religionsvertreter solle „über unsere Landesgrenzen hinaus eine Verbundenheit mit allen Gläubigen und allen Menschen guten Willens ausdrücken“, sagte Glettler. Als römisch-katholischer Bischof bitte er, dass die Zusammenkunft ein starkes Zeichen von Einheit sei: „Wir wollen dem Geist der Spaltung und Gehässigkeit keinen Raum geben. Wir ermutigen alle, den Weg des Miteinanders zu gehen und füreinander da zu sein.“

Dantine: Erinnerung an jene, die in Sorge um eigene Gesundheit vergessen werden

Olivier Dantine dankte Gott für die vielen Zeichen der Solidarität in den vergangenen Monaten und die Menschen, die Nachbarschaftshilfe anbieten. Der evangelische Superintendent erinnerte an jene, die „in der Sorge um unsere eigene Gesundheit aus unserem Blickfeld gedrängt wurden: Menschen in Flüchtlingslagern, für die Abstandhalten und Hygiene nicht möglich sind. Menschen in Ländern mit schwachem Gesundheitssystem. Obdachlose in unserem Land.” Er bat Gott, in uns das Bewusstsein zu stärken, “dass diese Pandemie und die Folgen ihrer Eindämmung Menschen in sehr unterschiedlicher Weise treffen und manche an den Rand ihrer Existenz treiben.”

Acht Religionsgemeinschaften in Mösern

Der Einladung von Bischof Glettler gefolgt waren Superintendent Olivier Dantine (Evangelische Kirche in Salzburg und Tirol), Gabriele Doppler (Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft), Samir Redzepovic (Islamische Religionsgemeinschaft Tirol), Günter Lieder und Thomas Lipschütz (Israelitische Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg), Dursun Bulut Dede (Alevitische Glaubensgemeinschaft Tirol), Max Valtingojer (Neuapostolische Kirche) und Gerhard Egger (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage). Vertreter der griechisch-orthodoxen und serbisch-orthodoxen Gemeinden in Tirol konnten aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen.