Die Deutsche Evangelische Allianz ruft zum internationalen Gebetstag für verfolgte Christen auf Steeb: „Wir dürfen die um ihres Glaubens willen Leidenden nicht vergessen.“
Das Geschehen in Nepal, Somalia und Turkmenistan findet selten Eingang in die öffentliche Berichterstattung der Medien des Landes. Doch es sei das Anliegen der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) „die um ihres Glaubens willen Leidenden“ nicht zu vergessen, nur weil sie nicht im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit stehen“, sagt Hartmut Steeb, der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz anlässlich des bevorstehenden internationalen Gebetstages für die verfolgten Christen am 11. November 2018. So habe man sich in den deutschsprachigen Allianzen dazu entschieden, einmal den Focus auf diese Länder zu richten. Unter anderem folgende Informationen finden daher sich zu diesen Ländern in einem aus diesem Anlass eigens von der DEA bereitgestellten Informationsheft.
Nepal – Zeit der Religionsfreiheit könnte zu Ende gehen
Im Oktober 2017 unterzeichnete die Präsidentin Nepals ein Gesetz, das Religionswechsel sowie die „Verletzung religiöser Gefühle“ unter Strafe stellt. Noch sei es zu früh, um die Folgen dieses Gesetzes abzuschätzen. Tatsache sei aber, dass die stark wachsende Zahl der Christen (offiziell 1,4 %, aber eher geschätzte 4 %) der hinduistischen Mehrheit ein Dorn im Auge sei. Darum seien nun die Christen verunsichert. Vieles spreche dafür, dass radikale Hindu-Gruppierungen, die bestärkt von der BJP-Regierung des indischen Premierministers Narendra Modi im benachbarten Indien einen Aufschwung erleben, Hassgefühle gegen die Christen schüren und das Gesetz für ihre Zwecke missbrauchen würden.
Somalia – eines der gefährlichsten Länder für Christen
Somalia ist eines der weltweit gefährlichsten Länder für Christen. Beobachter berichten davon, dass der Besitz einer Bibel zur sofortigen Hinrichtung führe. Auch das Reden am Telefon über den christlichen Glauben werde als todeswürdig erachtet. Eine vom Rat der Imame erlassene Fatma hat das Todesurteil für alle somalischen Christen erlassen, nicht nur in Somalia selbst, sondern weltweit. Die Verfolgung somalischer Christen reiche bis nach Westeuropa. Man geht davon aus, dass Somalia inzwischen die geringste christliche Präsenz aller Länder weltweit habe.
Turkmenistan – repressiver Staat für religiöse Menschen in Zentralasien
Obwohl die Verfassung Religionsfreiheit garantiert, ist Turkmenistan nach Usbekistan der repressivste Staat für religiöse Menschen in Zentralasien. Auch die muslimische Bevölkerungsmehrheit unterliegt strenger Überwachung. Alle nicht gemeldeten religiösen Aktivitäten, einschließlich christlicher Feiern wie Hochzeiten oder Weihnachtsfeiern, gelten als illegal. Privater Religionsunterricht ist gesetzlich verboten. Polizei und Geheimdienst überwachen Moscheen, Kirchen und Gemeinden.
Der Gebetstag für die verfolgten Christen wird jährlich von der Weltweiten Evangelischen Allianz ausgerufen. An ihm nehmen Christen und Gemeinden aus über 100 Ländern auf allen Kontinenten teil, in „freien“ Ländern ebenso wie in den betroffenen Ländern selbst. Die Deutsche Evangelische Allianz erarbeitet seit 1996 in jedem Jahr ausführliches Vorbereitungsmaterial, das zur Gestaltung eines Gottesdienstes und ergänzender Veranstaltungen dient. Seit dem Jahr 2000 trägt dafür der damals gegründete Arbeitskreis „Menschenrechte – Religionsfreiheit – Verfolgte Christen“ die Verantwortung. Die Leitung hat seit Sommer 2018 wieder der frühere Studienleiter im Tübinger Albrecht-Bengel-Haus, Dr. Paul Murdoch, übernommen. Er hatte diese Position bereits vom Jahr 2000 bis 2011 inne. In der Zwischenzeit lag die Leitung beim Generalsekretär der DEA, Hartmut Steeb, selbst.
Das Vorbereitungsheft ist als Download erhältlich oder kann bei der DEA kostenlos bestellt werden kann bei [email protected].