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AKV-Präsident Matthias Tschirf und Kardinal Christoph Schönborn
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Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) und frühere Wiener ÖVP-Klubobmann, Matthias Tschirf (65), hat eine hohe päpstliche Auszeichnung erhalten. Wie die AKV am Montag mitteilte, erhielt Tschirf das Komturkreuz des Silvesterordens mit Stern. Überreicht wurde die Auszeichnung durch Kardinal Christoph Schönborn im Rahmen einer Feier am Freitag im Wiener Erzbischöflichen Palais. Als Laudator fungierte der Präsident des Katholischen Laienrats Österreichs (KLRÖ), Univ.-Prof. Wolfgang Mazal.

Es sei "nicht nur legitim, sondern auch wichtig, Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, auch öffentlich auszuzeichnen", betonte Mazal im Blick auf das langjährige politische Wirken von Tschirf. Im Hinblick auf die Ehrung eines Politikers gelte es aber zu betonen, "dass es nicht sinnvoll ist, von Menschen, die ein Gemeinwesen mitgestalten, zu erwarten, dass sie das Himmelreich auf Erden versprechen: Jeder, der das gemacht hat, hat den Menschen noch die Hölle auf Erden gebracht", betonte der Laienratspräsident.

Aufgabe von katholischen Politikern sei es jedoch, "einen Strahl vom Himmelreich sichtbar zu machen", was - laut Mazal -Tschirf gelungen sei. Durch die öffentliche Anerkennung von Verdiensten solle man auch einander Mut machen, "die Sache Jesu sichtbar zu machen", so der KLRÖ-Präsident, der an Tschirf gerichtet sagte: "Durch Dein Zeugnis hast Du vielen Mut gemacht, wofür Dir heute gedankt wird! Dein Handeln ist uns Ansporn!"

An der Ordensverleihung für den AKV-Präsidenten nahmen auch zahlreiche Verantwortungsträger aus Kirche, Politik und Gesellschaft teil. Neben Militärbischof Werner Freistetter und Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka waren u.a. auch der frühere Staatssekretär und vormalige AKV-Präsident Helmut Kukacak sowie "Pro Oriente"-Präsident Alfons Kloss, und der Generaldirektor des Staatsarchivs, Helmut Wohnout, anwesend.

Engagierter Laie

Tschirf, geboren am 25.4.1957 in Wien, begann seine berufliche Laufbahn als Jurist im Bundeskanzleramt. Von 1992 bis 2011 war er Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien, von 2002 bis 2010 war er ÖVP-Klubobmann im Wiener Landtag. Seit 2020 fungiert er als Nachfolger von Kukacka an der Spitze der AKV. Er ist u.a. Kuratoriumsmitglied der Stiftung "Pro Oriente" und steht seit 2022 dem "Dr. Karl Kummer Institut" in Wien als Obmann vor. Vor dem beruflichen Ruhestand war er zuletzt Sektionsleiter im Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort.

Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände wurde April 1954 im Niederösterreichischen Landhaus in Wien begründet. Ihr gehören knapp 20 katholische Organisationen an, darunter der Cartellverband, die Sportunion, der Mittelschüler-Kartell-Verband und die Christliche Lehrerschaft. Die AKV organisiert sich eigenverantwortlich und wirtschaftlich selbstständig. Sie ist formell von den Strukturen der Kirche unabhängig, versteht sich aber als bewusst loyal zum kirchlichen Leitungsamt.