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Messe mit Erzbischof Franz Lackner im Salzburger Dom.
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Erzbischof Franz Lackner hat die Bedeutung des weltweiten Synodalen Prozesses unterstrichen. "Im Kleinen habe ich einen neuen Stern aufgehen sehen, als nämlich Papst Franziskus die Bischofssynode zur Synodalität ausgerufen hat", sagte er in der Predigt zum Fest "Erscheinung des Herrn" unter Bezugnahme auf das Evangelium und die Suche der Sterndeuter. Am Beginn der Messe erinnerte Lackner auch an das Sterben des emeritierten Papstes: Man könnte meinen, ein Stern sei mit Benedikt XVI. verglüht, aber tatsächlich sei ein neuer aufgegangen. Um drei Uhr morgens am Tag seines Todes habe er die letzten Worte gesprochen, "Herr, ich Liebe dich". "Ein schöneres Zeugnis kann es kaum geben. Ein neuer Stern ist aufgegangen; unser Papst ist heimgekehrt zu dem, dem er sein ganzes Leben gewidmet hatte."

Der 6. Jänner wird in der Erzdiözese Salzburg auch als "Tag der Partnerdiözesen" begangen. Aus diesem Grund feierten die Bischöfe aus den Partnerdiözesen Daegu in Südkorea, San Ignacio de Velasco in Bolivien und Bokungu-Ikela in der Demokratischen Republik Kongo gemeinsam mit dem Salzburger Erzbischof im Dom am Dreikönigstag die Festmesse. Den Besuch der Bischöfe aus den drei Partnerdiözesen reihte Lackner bewusst in den Synodalen Prozess ein und sagte: "Wir möchten mit euch gemeinsam vor Gott still sein; mit der ganzen Aufmerksamkeit unseres Herzens Hörende sein. Unsererseits wollen wir aus einer inneren Gesammeltheit heraus Mitteilende sein."

Einmal mehr wies Lackner auf die geistliche Dimension von Synodalität hin. Diese zeichne sich durch Gebet, stilles Gesammeltsein vor Gott und das Wirken des Heiligen Geistes aus. Dabei zitierte er seinen "Lieblingsphilosophen" Peter Wust, der von seinem Sterbebett aus in einem Brief an seine Studenten geschrieben haben soll: "Wenn sie mich fragen, ob es nicht einen Schlüssel zur letzten Wahrheit gäbe, dann würde ich sagen, ja, den gibt es. Es ist dies nicht die Reflexion, wie man es von einem Philosophen erwarten würde, sondern das Gebet. Gebet macht still, einfach und objektiv." Angesichts dessen folgerte der Erzbischof: "Das Gebet schützt vor der Gefahr des Subjektivismus und des Individualismus und denkt das Gemeinsame. Genau das meint Synodalität."

Diözesanpartnerschaft seit 1968

Seit Donnerstag sind die Vertreter der Diözesen Daegu, San Ignacio de Velasco und Bokungu-Ikela in Salzburg. Im Zuge der Visite halten die Bischöfe - gemeinsam mit den höchsten Vertretern der Erzdiözese - am 8. Jänner die Sonntagsgottesdienste in den Pfarren in St. Johann in Tirol (die zum Gebiet der Erzdiözese gehört), in Mattsee und in Abtenau.

Die Partnerschaft mit den drei Diözesen in Asien, Südamerika und Afrika unterhält die Salzburger Erzdiözese schon seit 1968. Ziel sei es, eine "Glaubens-, Solidar- und Lerngemeinschaft zu werden", teilte die Erzdiözese im Vorfeld zum aktuellen Besuch mit. Dazu widme man sich Themen, die alle Diözesen betreffen: Jugendarbeit, Schöpfungsverantwortung, Gemeinden ohne Priester und die Rolle der Kirche in der Gesellschaft. Der Umgang mit den Herausforderungen der heutigen Zeit werde diesmal im Mittelpunkt stehen.