©
Bildrechte : DBK/Cristian Gennari/Romano Siciliani/KNA
Bildquelle : Deutsche Bischofskonferenz
Lizenz : Alle Rechte vorbehalten.
Der Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe hat heute Morgen (14. November 2022) mit einer Hl. Messe im Petersdom begonnen. In seiner Predigt hob der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, den langen geschichtlichen Weg der Kirche hervor, der ein Weg der Vermittlung von Kultur und Glaube, ein Weg gegenseitiger Profilierung, kritischer Unterscheidung und Durchdringung sei. „Beinahe alles, was Menschen heute im ‚christlichen Rom‘ und im ‚christlichen Abendland‘ an architektonischer, bildnerischer, literarischer, philosophischer und wissenschaftlicher Leistung bestaunen, verdankt sich der gegenseitigen Befruchtung von Kultur und Glaube“, so Bischof Bätzing.
Papst Franziskus selbst habe im Nachsynodalen Schreiben zur Amazonas-Synode Inkulturation als eine doppelte Bewegung beschrieben, die sowohl die Verwandlung der Kultur durch das Evangelium wie auch ein neues und tieferes Empfangen des Heiligen Geistes aus der Kultur umfasse. In diese Verantwortung, so Bischof Bätzing, seien die Bischöfe gemeinsam mit den Gläubigen der Diözesen und in Verbindung mit der weltweiten katholischen Kirche mit und unter Papst Franziskus gestellt: „Sie erfordert, das spüren wir ja in unseren Diskussionen innerhalb der Bischofskonferenz und während unserer Beratungen im Synodalen Weg, ein gutes aufeinander Hören, ein mühevolles Argumentieren und ein ehrliches Ringen miteinander. Einheit bewahren und zugleich Umkehr und Erneuerung ermöglichen, das ist für unsere Kirche heute wahrlich keine leichte Aufgabe.“ Das, so Bischof Bätzing, würden auch die Begegnungen und Gespräche zeigen, die die Bischöfe in den kommenden Tagen in Rom führen. Er fügte hinzu: „Aber wir müssen uns dieser Aufgabe stellen. Und darum ist es gut, wenn wir dazu als Pilger an den Gräbern der Apostel und an heiligen Stätten den Beistand der Heiligen und Gottes Segen erbitten.“
Bischof Bätzing fügte hinzu: Rom, die Stadt, von der die Offenbarung des Johannes als „Babylon, die Große“ (Offb 17,5) spreche, sei seit den Tagen der Apostel Petrus und Paulus ein sehr gewichtiger Referenzpunkt für den katholischen Glauben und die ganze Kirche. „Aber das Zentrum der Weltkirche ist nicht zugleich auch Ursprung und Ziel des Weges, den wir im Glauben gehen. Den müssen alle Glieder des Volkes Gottes gemeinsam suchen. Ursprung und Ziel sind greifbar und gangbar geworden in unserem Herrn Jesus Christus: Er ist Weg, Wahrheit und Leben (vgl. Joh 14,6).“
Der Ad-limina-Besuch dauert bis zum 18. November 2022. An ihm nehmen 63 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz teil. Die „Visitatio ad limina Apostolorum“ ist der offizielle Ausdruck für den Besuch der Bischöfe in regelmäßigen zeitlichen Abständen an den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus in Rom, verbunden mit der Vorlage des Berichts über die (Erz-)Diözese, einer Audienz beim Papst und einer Kontaktaufnahme mit der Römischen Kurie. Zuletzt waren die deutschen Bischöfe 2015 zum Ad-limina-Besuch in Rom.