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CCEE-Vizepräsident Bischof Nemet an Teilnehmer aus neun Bischofskonferenzen: Zusammenwachsen Europas braucht Mut zur Verständigung.
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"Einheit und Vielfalt der Kulturen und in der Kirche" - unter diesem Thema stand ein Treffen der Generalsekretäre von neun katholischen Bischofskonferenzen in Mitteleuropa, das am Donnerstag und Freitag in Subotica in Serbien stattgefunden hat. Eingeladen hatte zum bislang fünften Treffen dieser Art der Vorsitzende der dortigen Bischofskonferenz, Bischof Laszlo Nemet. Er gehört seit kurzem dem Präsidium des Rats der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) an und steht seit 2008 an der Spitze der Diözese Zrenjanin.

Bischof Nemet eröffnete die Beratungen mit einem Plädoyer für das Zusammenwachsen Europas: Um Verständigung zu ermöglichen, brauche es den Mut, das Eigene zu verlassen und zum anderen zu gehen. Man solle nicht versuchen, den anderen umzufärben und an sich selbst anzupassen, sondern ihn vielmehr in seiner Eigenart ernst nehmen, so der Vorsitzende der "Bischofskonferenz der Heiligen Cyrill und Method", der die katholischen Diözesen in Serbien, Montenegro, Mazedonien und im Kosovo angehören.

An die kulturellen und religiösen Besonderheiten in der Geschichte der Vojvodina, wo Subotica die zweitgrößte Stadt ist, erinnerte der Generalsekretär der Ungarischen Bischofskonferenz, Tamas Toth. So sei der Raum um Subotica im 18. Jahrhundert ein Einwanderungsland gewesen. Katholiken, Lutheraner, Orthodoxe und Juden haben damals zusammen gelebt und dabei Ungarisch, Kroatisch, Deutsch und Latein zur Verständigung genutzt. Das habe damals im Grunde problemlos funktioniert, so Toth.

Österreich war bei der Versammlung vertreten durch Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka sowie durch den Jesuiten Christian Marte, der das Treffen wie schon in den Jahren zuvor moderierte. "Die Mitte Europas ist reich an unterschiedlichen Kulturen. Sie war aber lange Zeit durch den Eisernen Vorhang getrennt", so Schipka im Interview mit Kathpress. Durch persönliche Begegnungen könne man entdecken, wie groß dieser kulturelle Reichtum ist. "Über die gemeinsame Geschichte wollen wir als Kirche eine gemeinsame Zukunft in Europa gestalten."

Für die neue Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Beate Gilles, boten die Tage in Serbien Gelegenheit, einigen Amtskollegen erstmals persönlich zu begegnen. Dabei konnte sie über den vom deutschen Episkopat initiierten "Synodalen Weg" Auskunft geben. Zum Austausch gekommen waren auch die Generalsekretäre der Bischofskonferenzen von Albanien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien, per Video zugeschaltet waren die Amtskollegen aus Slowenien und Rumänien. Das erste Treffen dieser Art hat 2017 auf Einladung der Österreichischen Bischofskonferenz in Wien stattgefunden.