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Chrisammesse mit Kardinal Schönborn im Wiener Stephansdom am 29. März 2021.
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Im Lauf des Gottesdienstes weihte der Erzbischof die für Taufe, Firmung, Priester- und Bischofsweihe sowie die Krankensalbung nötigen „Heiligen Öle“. Während der Feier erneuerten die anwesenden Priester auch ihre Weiheversprechen.

Kardinal Schönborn stellte die Gestalt des Hl. Josef in den Mittelpunkt seiner Predigt, die er vor allem an die anwesenden Priester richtete. In Anlehnung an das Schreiben „Patris Corde“, in dem Papst Franziskus das heurige Jahr zum „Jahr des HL. Josef“ ausgerufen hat, wies der Wiener Erzbischof auf den Aspekt der Verborgenheit, die Haltung der Barmherzigkeit und das Vertrauen auf die Vorsehung Gottes hin, die Jesus in den dreißig Jahren seines Lebens als „Sohn des Zimmermanns“ bei diesem erfahren und gelernt habe. “Ich möchte eigentlich auch einmal unsere Diözese dem hl. Josef anvertrauen“, so der Kardinal, „ganz besonders, den Entwicklungsprozess, den wir zu gehen versuchen, seine Schwierigkeit aber auch seine Chancen und mit den Ungewissheiten, wie es nach Corona weitergeht.“

Das Öl für die Osternacht

Nach den liturgischen Normen wird die Weihe der Öle jährlich am Morgen des Gründonnerstags oder aus praktischen Gründen an einem anderen Tag der Karwoche vom jeweiligen Ortsbischof gefeiert. Der Zusammenhang zwischen Ölweihe und Karwoche ergibt sich aus der altkirchlichen Tradition: In der alten Kirche wurden die Sakramente von Taufe und Firmung vornehmlich in der Osternacht gespendet. In den letzten Jahren hat die Spendung der Taufe in der Osternacht, und damit die Bedeutung von Ostern als zentrales Tauffest der Kirche, wieder an Bedeutung gewonnen.

Während das Katechumenenöl den Täufling zum Empfang der Taufe vorbereitet, bezeichnet die Salbung mit Chrisamöl bei Taufe und Firmung die Teilhabe am königlichen Priestertum Christi. Deshalb kommt es auch bei der Priester- und Bischofsweihe zum Einsatz. Das Krankenöl ist äußeres Zeichen der Stärkung und Heilung im Rahmen der Krankensalbung.