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Eine Jubiläums-Band aus allen fünf freikirchlichen Bünden gestaltete die Feier zu 500 Jahren Täuferbewegung musikalisch.
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Mit einem festlichen Gottesdienst in Wien und einem internationalen Symposion begehen die Freikirchen in Österreich das Jubiläum „500 Jahre Täuferbewegung“. Die Anfänge der Bewegung reichen ins Jahr 1525 zurück, als in Zürich erstmals Erwachsene aufgrund ihres persönlichen Glaubens getauft wurden. Damit legten die Täufer den Grundstein für eine Tradition, die bis heute prägend ist und für zentrale Werte wie Religionsfreiheit, Gewaltlosigkeit und die Trennung von Kirche und Staat steht.

Wurzeln der Freikirchen

„Die Täuferbewegung des 16. Jahrhunderts bildet die historische Wurzel für die heutigen Freikirchen in Österreich. Ihre zentralen Glaubenswerte prägen unsere Gemeinden bis heute“, erklärt der Rat der Freikirchen in Österreich. Die frühen Täufer stellten sich bewusst gegen die enge Verbindung von Kirche und Staat und betonten die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen vor Gott. Diese Prinzipien führten in ihrer Zeit zu massiver Verfolgung, sind aber zu einem wichtigen Erbe geworden, das auch moderne Freikirchen verbindet.

Festgottesdienst in Wien

Im Vienna Christian Center versammelten sich Vertreterinnen und Vertreter der fünf freikirchlichen Bünde zu einem gemeinsamen Gottesdienst. Dabei wurden auch Peter Zalud als neuer Ratsvorsitzender und Claudia Krupensky als Generalsekretärin gesegnet. Die Feier unterstrich die Einheit der verschiedenen Strömungen – von Baptisten über Evangelikale und Mennoniten bis hin zu Pfingstgemeinden –, die seit 2013 gemeinsam als „Freikirchen in Österreich“ staatlich anerkannt sind.

Symposion zur Erinnerungskultur

Am 24. Oktober findet im Curhaus am Stephansplatz in Wien ein wissenschaftliches Symposion statt. Unter dem Titel „Gegen den Strom: 500 Jahre reformatorische Täuferbewegungen“ befassen sich Fachreferenten mit der historischen Entwicklung und der aktuellen Relevanz der Bewegung. Reinhold Eichinger vom Bund Evangelikaler Gemeinden wird über die Erinnerungskultur in Österreich sprechen. Ziel ist es, nicht nur die Geschichte aufzuarbeiten, sondern auch Impulse für die Gegenwart zu geben.

Lebendiges Erbe

Die Freikirchen zählen heute mehr als 40.000 Mitglieder in ganz Österreich. Sie sehen das Jubiläum nicht nur als Anlass zum Rückblick, sondern auch als Auftrag für die Zukunft. „Wir wollen die Prinzipien, die unsere Vorfahren unter Einsatz ihres Lebens vertreten haben, in unserer Zeit bewusst LebenGlaubensfreiheit, Friedensorientierung und eine Kirche, die aus der persönlichen Entscheidung für Christus besteht“, betont Ratsvorsitzender Peter Zalud.

So wird das Jubiläum „500 Jahre Täuferbewegung“ zu einem doppelten Zeichen: Es erinnert an die leidvolle Geschichte der ersten Täufer, macht aber zugleich Mut, ihr Erbe mit neuer Kraft und Überzeugung in die Zukunft zu tragen.