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Mit Claudia Krupensky tritt erstmals eine Frau das Amt der Generalsekretärin der Freikirchen in Österreich (FKÖ) an. In einem persönlichen Porträt erzählt sie von ihrem Glaubensweg, ihrer Vision und ihrer Rolle in einer jungen, wachsenden kirchlichen Gemeinschaft.

Ein historischer Schritt: Erste Generalsekretärin bei den Freikirchen

Die neu gewählte Generalsekretärin der Freikirchen in Österreich (FKÖ) heißt Claudia Krupensky – und sie ist in doppeltem Sinn eine Pionierin. Zum ersten Mal übernimmt eine Frau diese Leitungsfunktion, und das in einem entscheidenden Jahr für die FKÖ: Zwölf Jahre nach ihrer staatlichen Anerkennung als Kirche tritt Krupensky in dieses Amt ein. Sie bringt eine bunte Mischung aus beruflichem Engagement, Leitungserfahrung und tief verwurzeltem Glauben mit.

Vom Glaubensweg zur Leitungsaufgabe

Bei ihrer Vorstellung erinnerte sich Krupensky an einen prägnanten Moment ihrer Bekehrung. Im Alter von 18 Jahren, bei einem Waldspaziergang im August, erlebte sie eine intensive Berührung durch Gottes Wort und den Heiligen Geist – ein Wendepunkt, der ihren Glauben entscheidend prägte. Seitdem übernahm sie vielfältige Aufgaben, die vom Studium der Molekularbiologie und Publizistik über Lehrtätigkeit in naturwissenschaftlichen Fächern bis hin zu Leitungsverantwortung in Schulverwaltung, Gemeindeaufbau im In- und Ausland sowie zur Gründung des christlichen Verlags salz.korn reichen.

Beruflicher Werdegang und Engagement

Ihr Lebensweg verbindet Wissenschaft, Bildung, Leitung und Glauben auf besondere Weise. Sie studierte Molekulare Biologie sowie Publizistik und Kommunikationswissenschaft, absolvierte Weiterbildungen in Kinderpsychologie und zur Jugendbuchautorin und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wiener Institut für Hirnforschung. Später war sie in der Geschäftsführung eines Investmentunternehmens tätig, übernahm Aufgaben in der Schuladministration und unterrichtete Fächer wie Chemie, Biologie, Physik und Informatik. Nebenbei engagierte sie sich im Gemeindeaufbau, zwei Jahre lang auch in Chiang Mai in Thailand, und veröffentlichte eigene Bücher. Mit der Gründung des Verlags salz.korn wurde ihr Wunsch, christliche Inhalte über das geschriebene Wort zu verbreiten, konkret.

Aufgabe und Vision in der neuen Rolle

Krupensky betont, dass der Glaube durch das Hören komme, aber durch Herausforderungen gestärkt und durch Gemeinschaft erprobt werde. In ihrer Rolle als Generalsekretärin will sie die Ratsvorsitzenden der FKÖ unterstützen und die Beschlüsse des Rates in konkrete Schritte umsetzen. Besondere Aufmerksamkeit liegt auf den Bereichen Religionsunterricht – bereits mehr als 2.400 Schülerinnen und Schüler nehmen daran teil – Gemeindegründung und Vernetzung. Ihre Vision ist es, gemeinsam sichtbar zu machen, was die Freikirchen als Kirche ausmacht: Gottes Liebe, seine lebendige Kraft und sein Wort.

Bedeutung für die Freikirchen in Österreich

Die Freikirchen in Österreich sind seit 2013 staatlich anerkannt und damit eine vergleichsweise junge Kirchenfamilie, die dennoch stetig wächst. Heute zählen sie über 40.000 Mitglieder aus fünf Bünden: dem Bund der Baptistengemeinden, dem Bund Evangelikaler Gemeinden, den Elaia Christengemeinden, der Freien Christengemeinde – Pfingstgemeinde und der Mennonitischen Freikirche. Erst vor kurzem feierten sie das Jubiläum „500 Jahre Täuferbewegung“ mit einem Festgottesdienst in Wien sowie einem Symposion zur historischen Verwurzelung. Im Rahmen dieser Feiern wurde auch Claudia Krupensky gemeinsam mit dem neuen Ratsvorsitzenden Peter Zalud feierlich gesegnet.