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v. l.: Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zusammen mit dem Pressesprecher der bayerischen Landeskirche, Johannes Minkus, und der Chefredakteurin der Evangelischen Funkagentur, Claudia Dinges.
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Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), hat davor gewarnt, auf Menschen herunterzuschauen, die ausschließlich an Heiligabend einen Gottesdienst besuchen. Er halte nichts davon, „Weihnachtschristen“ abwertend in den Blick zu nehmen, sagte Bedford-Strohm am 16. Dezember auf der Internetplattform Facebook in einem Live-Gespräch mit Nutzern. Er freue sich riesig, wenn sie in die Kirche kämen. Denn es zeige, dass sie etwas mit dem Inhalt der Weihnachtsbotschaft in Verbindung brächten. Die biblische Aussage, dass Gott Mensch geworden und in einem verletzlichen Kind „mitten unter uns ist“, sei sensationell und faszinierend: „Egal, wer du bist, du bist ein Kind Gottes. Du darfst aus der Kraft und der Liebe Gottes Leben.“ In schweren wie in guten Zeiten „werden wir von Gott begleitet“.

Weihnachten keine Harmonie inszenieren

Für viele Menschen sei Weihnachten eine besondere Zeit, so Bedford-Strohm. Sie bemühten sich, Konflikte zu überwinden und bewusst freundlich zueinander zu sein. Er rief dazu auf, keine Harmonie zu „inszenieren“. Dann sei die Gefahr groß, dass Spannungen erst recht aufkämen. Harmonie dürfe nicht bedeuten, dass man alle Probleme verdränge. Am besten sei es, gerade vor Weihnachten viel miteinander zu reden.

Den Segen der Rhythmen entdecken

Bedford-Strohm ermutigte ferner, den „Segen von Rhythmen“ neu zu entdecken. Ihm sei es beispielsweise wichtig, den Advent bewusst zu feiern. Es sei eine Zeit der Einkehr, Besinnung und Buße. Aufgabe der Kirche ist es ihm zufolge, das „Profil der Zeiten“ deutlich zu machen ohne dabei „gesetzlich“ zu sein. Er sprach sich in dem Zusammenhang auch für den Sonntag als arbeits- und kommerzfreien Tag aus.