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v.r.: Superintendent Koch, Landesrat Bieler, Landeshauptmann Niessl, Synodenpräsident Krömer, Oberkirchenrat Schiefermair und Synodenvizepräsidentin Tschank.
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Unter das Motto „Reformation verbindet“ stellte die Superintendenz Burgenland ihren Empfang zum Reformationsfest am Samstag, 28. Oktober, im Kulturzentrum in Eisenstadt. Gerade das Verbindende sei auch im Jahr des Reformationsjubiläums immer wieder im Vordergrund gestanden, bilanzierte Superintendent Manfred Koch. In verschiedenen Bereichen habe sich manches bewegt. Was als Gegeneinander begonnen habe, habe sich zu einem „intensiven Miteinander“ entwickelt. Die Evangelische Kirche feiere das Jubiläum in ökumenischer Verbundenheit und „indem wir neu auf das Evangelium blicken und uns daran prüfen“.

Hohe Auszeichnung für Landeshauptmann und Landesrat

Geprägt war der Festakt vom Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für die gute Zusammenarbeit zwischen Kirche und Land. Als Zeichen dafür ehrte die Evangelische Kirche Landeshauptmann Hans Niessl und Landesrat Helmut Bieler. Synodenpräsident Peter Krömer überreichte beiden für ihre außerordentlichen Verdienste um die Evangelische Kirche A.B. in Österreich die „Auszeichnung in Gold“, das höchste Ehrenzeichen der Evangelischen Kirche. Dabei hob Krömer besonders die Unterstützung des Landes bei der Renovierung von Kirchen, in der Bildungsarbeit durch das Schulwerk Oberschützen oder bei diakonischen Einrichtungen hervor. „Der burgenländische Weg ist ein Weg des Miteinanders und des Zusammenhalts, ein Weg, der stets das Gemeinsame vor das Trennende stellt. Diesen Geist des Zusammenhalts spürt man besonders auch in der Evangelischen Kirche. Als eine Kirche des Dialogs ist sie mit ein Garant dafür, dass dieser Weg fortgesetzt wird. Ich danke der Evangelischen Kirche für die Leistungen und das große Engagement für unser Heimatland und wünsche ihr alles Gute für die Zukunft“, sagte der Landeshauptmann in seiner Dankesrede.

Auf das Befreiungspotential, das im Erbe der Reformation liegt, wies Ulrich Körtner in seinem Festvortrag hin. Vor den zahlreichen Gästen, darunter auch Generalvikar Martin Korpitsch und Altbischof Paul Iby von der römisch-katholischen Kirche, sagte Körtner, die Reformation könne „den Blick schärfen für die Ambivalenz und die Gefährdungen der Freiheit“. Die einseitige Forderung etwa nach mehr Sicherheit könne „das kostbare Gut der Freiheit gefährden“. Das Evangelium, so der Theologe, „ist und bleibt eine Botschaft der Freiheit“, deren Sprengkraft „nickt kleingeredet“ werden dürfe. Wenn man im ökumenischen Zeitalter stärker nach dem Verbindenden als dem Trennenden frage, dürfe dabei nicht das Profil reformatorischen Glaubens verschwinden.

Zu sehen war beim Empfang auch ein Film über eine historische Modenschau „Kirche zieht an“, die Ingrid und Sophie Tschank für das große Fest am Rathausplatz vorbereitet hatten. Die Vorsitzende der Evangelischen Frauenarbeit Burgenland, Susanna Hackl, informierte im Gespräch mit Jörg Martin Willnauer, der den Empfang moderierte, über die Kernanliegen. Auch wenn die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern „theoretisch auf allen Ebenen“ angekommen sei, brauche es Angebote, die „Frauen unterstützen und wertschätzen“. Die Frauenarbeit biete hier „Räume der Begegnung“, Frauenspiritualität und engagiere sich in der Bildungsarbeit. Wichtige Herausforderung in der künftigen Arbeit sei das Thema Pflege.

Musikalisch gestaltete den Empfang ein Bach-Ensemble unter der Leitung von Diözesankantorin Mareen Osterloh und die Formation „Church goes Jazz“ aus Markt Allhau.