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Noch bis 3. Mai tagt das weltweit höchste Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche in den USA. Am Rednerpult: Stefan Zürcher, Bischof der EmK in Mittel- und Südeuropa.
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Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) will bei ihrer Generalkonferenz wegweisende Entscheidungen treffen, unter anderem beim Thema Regionalisierung. Von 23. April bis 3. Mai tagt das weltweit höchste Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina. Für die methodistische Kirche in Österreich nehmen Superintendent Stefan Schröckenfuchs sowie Thomas Fux als Laiendelegierter der EmK Österreich an den Beratungen im Gremium teil.

„Unsere weltweite Kirche ist in ihrer Struktur immer noch stark US-zentriert, obwohl das zahlenmäßig längst nicht mehr der Realität entspricht“, sagt Schröckenfuchs. Die USA könnten wichtige US-interne Angelegenheiten nur über die alle vier Jahre tagende Generalkonferenz ändern. „Das soll jetzt durch die Schaffung gleichberechtigter Regionen geändert werden, die ein höheres Maß an Freiheit haben, die Kirchenordnung an die lokalen Gegebenheiten anzupassen“, erklärt Schröckenfuchs.

Zudem soll insbesondere der seit Jahrzehnten andauernde Streit um Positionen der Kirche zum Thema Homosexualität beendet werden. Ziel der Generalkonferenz sei dabei auch der Beschluss der Neufassung der sogenannten „Sozialen Grundsätze“ – eines der grundlegenden Dokumente der Kirche. Diese soll theologisch fundiert „eine Art ethisch-religiöse Leitplanke“ im globalen Kontext ermöglichen, erklärte der deutsche evangelisch-methodistische Bischof Harald Rückert.

Bei der Generalkonferenz soll die Trennung der traditionalistischen „Global Methodist Church“ von der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche endgültig und in einer „respektvollen und einigermaßen friedlichen Weise vonstattengehen“, betonte Bischof Rückert. „Erst die Trennung wird uns die Freiheit geben, uns in die Zukunft zu entwickeln. Und es wird gleichzeitig den Geschwistern, die die Kirche verlassen haben, die Freiheit geben, ihre Kirche oder ihre Art des Zusammenseins neu zu organisieren“, so Rückert. Im Mai 2022 war die „Global Methodist Church“ gegründet worden. Grund für die Trennung waren in erster Linie Unstimmigkeiten in Folge einer Jahrzehnte lang anhaltende Streitigkeit über den Umgang mit Homosexualität in der Kirche.

Der Evangelisch-methodistischen Kirche gehören weltweit rund 12 Millionen Christinnen und Christen an. In Österreich ist die Kirche, die aus einer Erweckungsbewegung in England im 18. Jahrhundert hervorgegangen ist, seit 1871 tätig und hat nach Eigenangaben rund 1.500 Mitglieder. Geleitet wird die Kirche in Österreich seit 2016 von Superintendent Stefan Schröckenfuchs.