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Kopf an Kopf-Rennen zwischen dem Münchner-Regionalbischof Christian Kopp und der Landshuter Dekanin Nina Lubomierski. Bei der Bischofswahl in Bayern verfehlte der Kandidat bzw. die Kandidatin die erforderliche Mehrheit knapp. Im Hintergrund Oberkirchenrätin Gerhild Herrgesell von der Evangelischen Kirche in Österreich, die unter den Gästen der Nachbarkirchen an der Wahlsynode in München teilnahm.
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Nach dem 6. Wahlgang – dem letzten, den die Wahlordnung vorsieht – musste die Wahl des Bischofs bzw. der Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern abgebrochen werden. Bei vier Enthaltungen fielen 52 Stimmen auf den Münchner Regionalbischof Christian Kopp und 50 Stimmen auf die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski. Im Wahlgang davor hatten beide jeweils 51 Stimmen erreicht. Für eine Wahl wäre die absolute Mehrheit von 55 Stimmen erforderlich gewesen. Ebenfalls kandidiert hatten die Co-Direktorin von „Mission Eine Welt“ Gabriele Hörschelmann und der Windsbacher Dekan Klaus Schlicker. Beide hatten in den Wahlgängen davor zurückgezogen. Die derzeit in München tagende Synode wird in den nächsten Tagen darüber befinden, wie mit diesem Ergebnis umgegangen wird.

Er sei „froh, dass wir freie Synoden haben, die freie Wahlentscheidungen treffen können, auch wenn es manchmal schwierig wird“, sagte der amtierende Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm angesichts der ergebnislosen Wahl. So eine Situation habe es in der Geschichte der Landeskirche noch nicht gegeben. Das Ergebnis sei ein Zeichen des demokratischen Prozesses, so der Landesbischof, der noch bis 31. Oktober im Amt ist.

Oberkirchenrätin Gerhild Herrgesell, die unter den Gästen aus den Nachbarkirchen an der Synode teilnahm, zeigte sich beeindruckt vom „überaus respektvollen Umgang“ mit allen vier Kandidat*innen, das habe sich auch im Dank an die beiden, die zurückgezogen haben, und im darauf folgenden langen Applaus gezeigt. Dass die einzelnen elektronischen Wahlgänge jeweils von einem Kanon und einer Minute der Besinnung und des Schweigens eingeleitet wurden, habe zusätzlich zu einer „wirklich angenehmen und guten Wahlatmosphäre“ beigetragen.