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Vor Ort waren heuer nur Pfadfinder aus Österreich. Scouts aus aller Welt sendeten aber Videobotschaften.
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Pfadfinder aus ganz Österreich haben am Samstag, 12. Dezember, im Rahmen einer ökumenischen Feier das Friedenslicht aus Bethlehem im Salzburger Dom entgegengenommen. Gerade in der so schwierigen Zeit der Pandemie sei das Licht aus Bethlehem als Zeichen des Trostes, der Hoffnung und der Liebe umso notwendiger, wie der römisch-katholische Erzbischof Franz Lackner eingangs und in seiner Ansprache sagte. Gegenüber dem Evangelischen Pressedienst bezeichnete der evangelische Superintendent der Diözese Salzburg und Tirol Olivier Dantine die Initiative als „beeindruckendes ‚Hope-Spreading-Event‘. Allen Einschränkungen zum Trotz sind Wege gefunden worden, dass das Friedenslicht über die Grenzen hinweg verteilt werden kann. Dieses Zeichen der weltweiten Verbundenheit steht für die Hoffnung, die durch die Menschwerdung Gottes gerade in dunkler Zeit in die Welt gekommen ist.“ Pfadfinder aus aller Welt, von Argentinien bis zur Ukraine, sandten per Video Grüße nach Salzburg; sie konnten wegen der Coronapandemie hier nicht wie üblich vor Ort dabei sein. Für jedes teilnehmende Land wurde im Dom eine Kerze entzündet.

Den Gottesdienst feierten neben Lackner und Dantine der orthodoxe Erzpriester Dumitru Viezuianu und der griechisch-katholische Priester John Reeves. Das Motto der diesjährigen Friedenslicht-Feier lautete „Heldenhaft verkünden wir den Frieden des Herrn“. Auch 2021 soll die Friedenslichtfeier im Salzburger Dom stattfinden. Dann aber wieder mit Pfadfinderdelegationen aus aller Welt, wie es hieß.

Das Friedenslicht war vor rund drei Wochen von der Bethlehemer Schülerin Maria Khoury in der Geburtsgrotte Jesu entzündet worden. Von Tel Aviv wurde es nach Linz geflogen und von Landeshauptmann Thomas Stelzer und ORF-Landesdirektor Kurt Rammerstorfer in Empfang genommen. Nun werden es die heimischen Pfadfinder von Salzburg aus an die österreichischen Grenzen bringen, wo es dann von den Partnerorganisationen oder Privatpersonen abgeholt und im eigenen Land verteilt sowie abermals an dessen Grenzen gebracht wird. So sollte das Licht zumindest in Europa auch heuer wieder bis Weihnachten weit verbreitet werden. Eine Verbreitung nach Übersee dürfte es in diesem Jahr allerdings nicht geben. In den USA und in Argentinien fanden bereits zentrale Friedenslichtfeiern mit dem Licht des Vorjahres statt.

In Österreich wird das Friedenslicht, das am Heiligen Abend in vielen Haushalten, Einrichtungen und Kirchengemeinden auf Christbäumen, Kränzen, Kerzenständern, in Laternen sowie auf Weihnachtsdekorationen leuchtet, am 24. Dezember verteilt. Dabei beteiligen sich neben den Pfadfindern u.a. auch die Freiwilligen Feuerwehren, das Rote Kreuz und der Samariterbund sowie die ÖBB. Auch die Bahnhöfe und ORF-Landesstudios stellen an diesem Tag neben den Kirchen wichtige Abholpunkte für das in Bethlehem entzündete Feuer dar.