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Begrüßte die Synodalen "in einem protestantischen Haus" - der St. Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler.
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Im Rahmen ihrer Tagung in der niederösterreichischen Landeshauptstadt hat der St. Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler die Mitglieder der evangelischen Generalsynode im Rathaus der Stadt begrüßt. Bei dem Empfang am Freitag, 6. Dezember, hieß Stadler die Delegierten, die seit Mittwoch in St. Pölten zusammengekommen waren, in der „Europäischen Reformationsstadt“ willkommen – ein Titel, den die Stadt an der Traisen seit dem Reformationsjahr 2017 trägt. Bei dem Empfang ging Stadler auf die protestantische Geschichte St. Pöltens ein: Nach der Reformation seien über 90 Prozent der St. Pöltner protestantisch gewesen, der Rat der Stadt „zeitweise sogar zu 100 Prozent“. So sei auch das Rathaus – ursprünglich ein Renaissancebau – protestantisch geprägt: „Ich darf Sie also in einem protestantischen Haus willkommen heißen“. Erst die Gegenreformation habe „ganze Arbeit“ geleistet und die Stadt rekatholisiert. Mit Bezug auf den Einsatz der Evangelischen in der Flüchtlingsarbeit sagte Stadler: „Auch wir haben uns dem Thema Asyl während der sogenannten Flüchtlingskrise gewidmet und unsere Quote übererfüllt. Und das im Wahljahr.“ Stadler dankte für den Einsatz der Evangelischen Kirche nicht zuletzt in der Unterstützung von Flüchtlingen und würdigte zugleich den interreligiösen Dialog „mit allen kirchlichen Gemeinschaften in Stadt und Land“.

Synodenpräsident Peter Krömer, selbst Mitglied der St. Pöltner Pfarrgemeinde, sprach im Namen der Generalsynode seinen Dank für die Einladung ins Rathaus aus. Auch er unterstrich die positive Zusammenarbeit der Stadt mit Flüchtlingsdienst und Pfarrgemeinde in der Unterstützung von Asylsuchenden. Die historische Verbundenheit der Stadt mit dem Protestantismus hob der Synodenpräsident ebenfalls hervor und erinnerte an die Ausstellung über die Geschichte der Evangelischen im Rathaus. Auch die Briefmarke zum Reformationsjubiläum sei erstmals in St. Pölten ausgegeben worden.